Beim Zoll Konstanz (Foto: SWR, Leander Bauer)

Jahresbilanz 2021 veröffentlicht

Hauptzollamt Singen nimmt deutlich mehr Steuern ein

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Das Hauptzollamt Singen (Kreis Konstanz) hat im vergangenen Jahr rund 2,5 Milliarden Euro Steuern eingenommen - rund 130 Millionen Euro mehr als 2020. Das geht aus der Jahresbilanz hervor, die am Montag vorgestellt wurde.

Das Hauptzollamt Singen zieht trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie eine positive Bilanz für das Jahr 2021. Den Hauptanteil an den Einnahmen machten auch im vergangenen Jahr die Einfuhrumsatzsteuern aus. Sie lagen bei rund zwei Milliarden Euro.

"Daran sieht man auch, dass die Wirtschaft einigermaßen am Leben geblieben ist. Auch, wenn wir alle die Beeinträchtigungen und die Schwierigkeiten bei den Lieferketten mitbekommen haben."

Immer größer werde unter anderem auch der Anteil der Kfz-Steuer, hieß es. Das Hauptzollamt Singen ist für den gesamten Regierungsbezirk Freiburg und damit für 1,93 Millionen Fahrzeuge zuständig. Das Steueraufkommen dafür betrug im vergangenen Jahr 274 Millionen Euro.

Schmuggel nimmt deutlich zu

Rund 5.400 Schmuggelfälle deckten die Zöllner im vergangenen Jahr auf. Besonders oft geschmuggelt wurde Bargeld: Rund 3,6 Millionen Euro wurden nicht angemeldet.

Außerdem stellten die Zöllner mehr Waffen sicher. Es wurden 360 Waffen, Waffenteile oder verbotene Gegenstände wie Schlagringe beschlagnahmt. Hinzu kommen laut Hauptzollamt Singen rund 300 Schuss Munition. Auch geschützte Tiere wie eine Schildkröte, Quallen oder kleine Alligatoren wurden illegal nach Deutschland gebracht - meist in präpariertem Zustand.

Auch präparierte Tiere stellte das Hauptzollamt Singen sicher. (Foto: SWR, Tina Löschner)
Zahlreiche präparierte Tiere stellte das Hauptzollamt Singen sicher.

195 Kilogramm Drogen sichergestellt.

Die Beamten des Hauptzollamts Singen stellten im Jahr 2021 insgesamt rund 195 Kilogramm Drogen sicher. Unter den Betäubungsmitteln waren laut Zoll allein mehr als 144 Kilogramm Cannabis-Produkte und 4,3 Kilogramm Heroin sowie Kokain.

Käseschmuggel gestoppt

Zur Schmuggelware zählten im vergangenen Jahr nicht nur Waffen und Drogen. Am Grenzübergang Bietingen (Kreis Konstanz) stoppten die Zöllner im vergangenen September einen 51-Jähriger, der mehr als 100 Kilogramm Käse aus der Schweiz nach Deutschland schmuggeln wollte. Es stellte sich heraus, dass er bereits zuvor große Mengen Käse nach Deutschland geschmuggelt hatte. Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der versuchten Steuerhinterziehung eingeleitet.

Die Zöllner stoppten einen Mann, der mehr als 100 Kilogramm Käse über die Grenze schmuggeln wollte.  (Foto: Pressestelle, Hauptzollamt Singen)
Die Zöllner stoppten einen Mann, der mehr als 100 Kilogramm Käse über die Grenze schmuggeln wollte.

Erneut abgenommen hat 2021 die Zahl der Ausfuhrkassenzettel: Gestempelt wurden nur drei Millionen. Zum Vergleich: 2019 waren es noch knapp zehn Millionen. Einen Grund dafür, so ein Sprecher, sei vermutlich die Einführung der Bagatellgrenze. Zum Hauptzollamt Singen gehören fast 900 Beschäftigte und 14 Zollämter.

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SWR