In der städtischen Kindertagesstätte am Grenzbach in Konstanz soll es künftig eine sogenannte Kita-Einstiegsgruppe geben. Möglich wird das durch eine neue Regelung. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat die baden-württembergische Landesregierung zunächst befristet für zwei Jahre die Möglichkeit der Kita-Einstiegsgruppen geschaffen. Statt zwei Fachkräften pro Gruppe ist damit nur noch eine Fachkraft Vorschrift, die Zweite soll laut Land eine "im Umgang mit Kindern geeignete Kraft" sein. Der Konstanzer Gemeinderat hat beschlossen, insgesamt fünf solcher Kita-Einstiegsgruppen einzurichten. Dabei sollen Ukrainerinnen auch als "geeignete Betreuungskräfte" arbeiten.
Frauen aus der Ukraine arbeiten bereits in der Kita
Anzhelika Fastovshchuk, Kateryna Danylyshyna und Inna Hrebelnyk arbeiten schon seit einigen Monaten in der Kindertagesstätte am Grenzbach. Dort betreuen sie zehn Stunden die Woche ukrainische Kinder. Künftig könnten sie auch als Betreuungskräfte in der Einstiegsgruppe eingesetzt werden. Zwei der Frauen haben als Kindergärtnerin in der Ukraine gearbeitet. Eine weitere war Kunst- und Musiklehrerin.
Ihre bisherige Zusammenarbeit macht Kita-Leiterin Anja Mazzardo zuversichtlich. Sie freut sich, auch künftig in der Kita-Einstiegsgruppe mit Ukrainerinnen zusammen arbeiten zu können. Auch die Kinder würden profitieren. Denn im Kindergarten lerne man das, was man später auch im Leben brauche, sagt Mazzardo. Deshalb solle die Kita ein Abbild der Gesellschaft sein.
In den neuen Kita-Einstiegsgruppen können jeweils 20 Kinder 20 Stunden die Woche betreut werden. Wer einen Platz in einer Kita-Einstiegsgruppe erhält, entscheidet die Stadt. Auf der Warteliste der über Dreijährigen stehen laut Stadt Konstanz aktuell mehr als 400 Kinder.