Sportbad Friedrichshafen (Foto: SWR, Rebecca Lüer)

Gasengpässe wegen Ukraine-Krieg erwartet

Energiesparen: Erste Bäder in der Region Bodensee-Oberschwaben schließen

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Immer mehr Städte und Gemeinden in der Region Bodensee-Oberschwaben kündigen derzeit an, ihre beheizten Bäder zeitnah zu schließen. Sie wollen die Gasspeicher für den Winter aufüllen.

Im Zusammenhang mit drohenden Gasengpässen schließen derzeit immer mehr Kommunen in der Region Bodensee-Oberschwaben ihre Bäder und auch Sporthallen. Als eine der ersten Kommunen hat etwa die Stadt Friedrichshafen angekündigt, das Sportbad ab kommenden Montag für die Öffentlichkeit zu schließen. Auch das teils beheizte Frei- und Seebad Fischbach soll schon Mitte September seine Tore schließen - einige Wochen früher als üblich. Ähnlich agiert die Stadt Bad Wurzach (Kreis Ravensburg). Dort werden über die Sommerferien das Hallenbad und auch die Sporthallen geschlossen. Ziel ist es nach Angaben der Städte, Energie zu sparen. Im Parkbad in Laupheim (Kreis Biberach) wurde die Wassertemperatur bereits um zwei Grad gesenkt. Nun sollen zudem die Wasserspiele und Brunnen in den Freibad abgestellt werden. Das teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit.

Einsparpotenzial von mehreren Hundert Megawattstunden Energie

Die Stadt Friedrichshafen rechnet laut einer Mitteilung beispielsweise damit, durch die Schließung des Sportbads insgesamt rund 130 Megawattstunden Energie pro Monat einsparen zu können. Mit dieser Energiemenge könnten laut Stadt etwa 150 Wohnungen mit 70 Quadratmetern und einem durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von 870 Kilowattstunden pro Monat vier Wochen lang beheizt werden.

Mitarbeitende werden anderweitig eingesetzt

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sportbads sollen zunächst in den Freibädern eingesetzt werden, bis diese dann auch schließen. Ein Teil der Mitarbeitenden werde außerdem im Sportbad mit Revisionsarbeiten beschäftigt sein. Die bereits vereinbarten Schwimmkurse in der ersten Augustwoche könnten trotzdem noch stattfinden.

Aufgrund der sich täglich ändernden Lage prüfe die Stadtverwaltung laufend die in Betracht kommenden Maßnahmen, um Energie einzusparen, heißt es weiter. Oberste Priorität habe das gesamtstaatliche Ziel der Energieeinsparung um 20 Prozent, so der Erste Bürgermeister Fabian Müller.

"Jetzt liegt es an uns allen, gemeinsam zu sparen, um die notwendige Vorsorge für den Winter zu treffen."

Entscheidung in Konstanz steht noch aus

In Ravensburg wiederum besteht seit Öffnung des Naturbades Flappach eine flexible Regelung: Bei gutem Wetter hat nur das Flappachbad auf, bei schlechtem nur das Hallenbad. In Konstanz hat der Gemeinderat vor wenigen Tagen beschlossen, dass die Therme und das Hallenbad am Seerhein bei Gasknappheit zeitnah geschlossen werden könnten. Eine entsprechende Entscheidung der städtischen Bädergesellschaft steht aber noch aus.

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