An den Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie beteiligen sich am Freitag wieder über 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Laut IG Metall Bodensee-Oberschwaben werden in Friedrichshafen bei ZF bis zur Nachtschicht 2.500 Beschäftigte die Arbeit vorübergehend niederlegen. Bei Zeppelin, ebenfalls in Friedrichshafen, sind es rund 350. Und die IG Metall Ulm meldet 200 Beschäftigte, die im Biberacher Liebherr-Components-Werk am Freitag früher Feierabend gemacht haben.
Streiks auch bei Rolls-Royce Power Systems
Mehrere hundert Beschäftigte von Rolls-Royce Power Systems versammelten sich am Donnerstag am Eingangstor von Werk 1. Viele hatten rote Gewerkschaftsfahnen mit dabei. Sie applaudierten Helene Sommer, der Geschäftsführerin der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, als sie das bisherige Angebot der Arbeitgeber als Unverschämtheit bezeichnete und die Lohnforderung der Gewerkschaft von acht Prozent verteidigte. Diese sei wegen gestiegener Preise und hoher Inflation nötig. Die Gewerkschafterin forderte die Geschäftsleitung von Rolls-Royce Power Systems am Bodensee auf, sich in der Tarifkommission für eine schnellstmögliche Lösung des Tarifkonflikts einzusetzen.
Auch in Oberschwaben wird gestreikt
Die Gewerkschaft geht von rund 1.200 Beschäftigen aus, die sich bis zum Ende des Donnerstags an dem Warnstreik bei Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen beteiligt haben. Dazu sind rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei dem Aluminium und Sandguss-Unternehmen DGH in Friedrichshafen dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt. Auch beim Handtmann Metallgusswerk aus Biberach und der Liebherr-Mischtechnik aus Bad Schussenried (Kreis Biberach) beendeten insgesamt 1.000 Beschäftige ihre Arbeit früher.

Forderung: Acht Prozent mehr Lohn
In den laufenden Tarifverhandlungen fordert die IG Metall für die rund eine Million Beschäftigten in der Branche acht Prozent mehr Geld auf eine Laufzeit von zwölf Monaten. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatte wie in den anderen Tarifgebieten auch eine Einmalzahlung in Höhe von 3.000 Euro und eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten. Da sich beide Seiten in drei Runden bisher nicht einigen konnten, wird am 8. November in Böblingen weiterverhandelt.