Weltraumstation ISS  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Alexander Gerst/ESA/dpa)

Ukraine-Krieg bremst Projekt zur Tierbeobachtung

Keine Daten mehr aus dem All für Konstanzer "Icarus"-Forscher

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Das deutsch-russische Forschungsprojekt "Icarus" zur Tierbeobachtung aus dem All erhält keine Daten mehr von der Raumstation ISS. Grund ist der Ukraine-Krieg.

Die Datenübertragung von der ISS zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Konstanz wurde gekappt. Bereits Anfang März hatte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wegen des Krieges alle laufenden Kooperationen mit Russland für beendet erklärt. Die russische Seite kündigte die Zusammenarbeit mit den Deutschen daraufhin ebenfalls.

Tausende Tiere mit Sendern ausgestattet

"Icarus" ist ein internationales Forschungsprojekt: Beteiligt sind die Konstanzer, das DLR und die russische Raumfahrtbehörde. Sie beobachten unter anderem das Zugverhalten von Vögeln - aus dem All. Dafür wurden tausende Tiere mit kleinsten Sendern ausgestattet, die ihre Daten an die ISS schicken.

Konstanzer Forscher suchen Alternativen

Die Konstanzer Projektkoordinatorin von "Icarus", Uschi Müller, geht nicht davon aus, dass sie in Zukunft noch mal Daten von der ISS erhalten werden. Das Projekt stehe aber nicht vor dem Aus. Es werden derzeit Konzepte entwickelt, wie etwa ein deutscher Kleinsatellit die Daten der Tiere empfangen könnte. Bis eine neue Lösung gefunden ist, wollen die Forscher einen Teil der Daten händisch auslesen.

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SWR