Die Kostenspirale drehe derzeit immer schneller, sagt Uwe Felix vom Hotel Traube am See in Friedrichshafen-Fischbach. Durch den Krieg in der Ukraine würden derzeit vor allem die Energiepreise enorm ansteigen. Das treffe Hotels besonders hart, denn es werde viel Strom und Gas benötigt, um ein Hotel zu unterhalten - besonders bei Wellness-Hotels mit Saunen und Pools, sagen Hoteliers vom Bodensee und aus dem Allgäu auf SWR-Anfrage.
Auch Lebensmittel werden teurer
Neben den Energiekosten steigen auch die Lebensmittelpreise. Von 100 Euro, die ein Gast in seinem Restaurant ausgibt, blieben dem Wirt aktuell als Gewinn nur vier bis fünf Euro, sagt Uwe Felix.
"Die Preise für die Waren, die wir kaufen, steigen von Woche zu Woche. Rindfleisch ist beispielsweise um 20 Prozent teurer geworden. Auch Gemüse, Salat, Getreide, Mehl und Öl werden immer teurer."
So gehen Hoteliers mit der Preissteigerung um
Auch sie habe mit extremen Kostensteigerungen zu kämpfen, erzählt Diana Möller vom Ringhotel Krone in Friedrichshafen-Schnetzenhausen. An die Hotelgäste wolle sie die Preissteigerung aber nicht weitergeben. Sonst blieben viele Gäste aus, sagt sie. Hinzu komme, dass viele Gäste schon vor Monaten zu festen Konditionen gebucht hätten, sagt Diana Möller.
Auch Uwe Felix schließt es aktuell aus, die Preise für die Gäste zu erhöhen. Die Hoteliers wollen die Preissteigerung zunächst selbst auffangen. Dass sie die Preise in Zukunft erhöhen müssen, können sie aber nicht komplett ausschließen.
Strom selbst produzieren
Ebenso wie die Hotelbetreiber am Bodensee möchte auch Marc Traubel vom Hotel Hubertus in Balderschwang im bayerischen Allgäu die gestiegenen Preise nicht auf die Gäste umlegen. Er überlegt stattdessen, wie er mehr eigenen Strom produzieren kann, um unabhängiger vom Strompreis zu werden. Er kann sich zum Beispiel vorstellen, seine Photovoltaikanlage zu erweitern. Doch komplett autark könne ein Hotel seiner Größe nicht werden, so der Hotelier.