Landwirte können viel für den Naturschutz tun. Beispielsweise durch die Art, wie sie ihre Flächen bewirtschaften oder wie sie Schutzgebiete pflegen. Die Landwirte Helmut und David Müller aus Allensbach-Kaltental sowie Hansjörg Fischer aus Öhningen (Kreis Konstanz) wirtschaften so bereits seit Jahrzehnten und engagieren sich für den Naturschutz. Dafür sind sie am Mittwoch in Bräunlingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) ausgezeichnet worden. Sie haben beim Wettbewerb "Höfe für biologische Vielfalt" gewonnen. Dieser wurde vom Regierungspräsidium Freiburg (RP) zusammen mit Landwirtschafts-, Naturschutz- und Bauernverbänden ausgeschrieben.
SWR-Reporterin Tina Löschner hat die premierten Landwirte auf ihren Höfen in Allensbach-Kaltental und Öhningen besucht:
Sonderpreis für jahrelange Pflege von artenreichen Grünlandflächen
Ein Sonderpreis ging an den Betrieb von Hansjörg Fischer in Öhningen. Der Landwirt kümmert sich seit vielen Jahren um die Pflege artenreicher Feuchtgrünlandflächen und setzt dabei innovative und naturschonende Technik ein.
"Wir sind über die Jahre zu einem Landschaftspflege-orientierten Grünlandbetrieb geworden. Es ist eine edle Sache, Zustände zu schaffen, in denen sich die Natur entwickeln kann."
Die Hinterwälder-Rinder von Hansjörg Fischer beweiden verschiedene Naturschutzgebiete. Ihr Biofleisch vermarktet er unter der Marke "Urvieh Ferdinand".

Auszeichnung für den ersten Biohof im Kreis Konstanz
Auf ihrem Hof auf dem Bodanrück betreiben Helmut und David Müller bio-dynamische Landwirtschaft. Vor 40 Jahren war es der erste Biohof im Kreis Konstanz, die Familie gehört zu den Pionieren in der Landschaftspflege am Bodensee. Kein Acker liegt bei ihnen brach, erklärt David Müller.
"Wird ein Acker abgeräumt, wird er danach gleich begrünt. Insekten und Käfer brauchen auch Leben."
Der Müllerhof hat einen zweiten Preis beim Wettbewerb gewonnen. Ihre Landschaftspflege habe dazu beigetragen, dass sich die Artenvielfalt großflächig auf besonders schwierig zu bewirtschaftenden Ried- und Streuwiesen halten konnte, hieß es bei der Preisverleihung.
Landwirte sollen für umfassenden Naturschutz gewürdigt werden
Ziel des Wettbewerbs "Höfe für biologische Vielfalt" ist es laut Regierungspräsidium Freiburg, vorbildliche Leistungen von Landwirtinnen und Landwirten zu würdigen, die beispielhaft und zugleich umfassend Naturschutz in die Praxis ihres Betriebes integrieren.
Gesucht wurden für den Wettbewerb Betriebe aus den Landkreisen Konstanz und Tuttlingen sowie dem Schwarzwald-Baar-Kreis, die sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in der Kulturlandschaft einsetzen, heißt es vom RP. Deren Engagement soll "Ansporn und Vorbild" für andere Betriebe darstellen. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.