Gut zehn Jahre nachdem bei Eschenz im Kanton Thurgau 130 alemannische Gräber aus der Zeit um 600 nach Christus entdeckt worden sind, haben Archäologinnen und Archäologen nun die Grabbeigaben freigelegt. Schmuck aus Edelmetall, reich verzierte Gefäße aus Ton und Perlen aus Glas: Diese und weitere Funde aus den Gräbern untersuchen Forschende nun in einem Labor. Das teilte das kantonale Amt für Archälogie mit.
SWR-Reporterin Tina Löschner über die freigelegten Grabbeigaben:
Gräber wurden 2013 entdeckt
Bei Bauarbeiten für ein Neubaugebiet am Schweizer Rheinufer entdeckten die Forscher die Gräber des frühmittelalterlichen Friedhofs bereits 2013. Die Grabbeigaben selbst wurden zwischen 2013 und 2016 in insgesamt 230 Gipsblöcken gesichert und anschließend bei minus 17 Grad in einem Tiefkühlraum gelagert.
Persönliche Gegenstände sind unter den Funden
Neben kostbaren Beigaben wie Perlen aus Glas und Halbedelsteinen, Goldanhängern oder Lang- und Kurzschwertern, fanden sich auch persönliche Dinge und Gegenstände des täglichen Gebrauchs, heißt es vom Amt für Archäologie. Reste oder zumindest Abdrücke der organischen Materialien wie Stoff und Leder haben sich in den Korrosionskrusten von Metallobjekten erhalten. Die Funde seien daher mit dem umgebenden Sediment im Block geborgen und anschließend im Labor unter dem Mikroskop freigelegt worden.
Teils wurden sie auch computertomographisch untersucht. Freigelegte Metallobjekte wurden vor der Weiterverarbeitung gereinigt und konserviert. Ausgewählte Eisenfunde beispielsweise haben die Forschenden geröntgt, um Verzierungen zu erkennen.
Die Untersuchungen der Grabbeigaben dauern noch Jahre
Bis alles, inklusive der Skelette, untersucht und ausgewertet ist, dauere es noch Jahre. Noch geht es laut der Archäologen um das Sammeln von Daten.