Der Verein der Förderer des Klinikums Friedrichshafen hatte den Transport über Spenden finanziert. Am Mittwoch wurden die Hilfsgüter an Vertreter eines ukrainischen Krankenhauses übergeben. Die Spenden gehen in die Klinik der Stadt Wynnizja, etwa 300 Kilometer südlich von Kiew. Der Medizinstudent Oleksil Protsepko, der mit einem ukrainischen Narkosearzt am Klinikum Friedrichshafen befreundet ist, holte die Hilfslieferung persönlich am Grenzübergang in der Nähe der rumänischen Gemeinde Siret ab.
Manuelle Beatmungsgeräte, Pflaster, Verbandsmaterial
Der gebürtige Friedrichshafener Thomas Ströhle, der seit Jahren in Rumänien einen Expressgutservice betreibt, übernahm kostenfrei den Transport in das Grenzgebiet. Die Übergabe gestaltete sich schwierig, weil die Ukrainer ihr Land nicht verlassen dürfen, um die Hilfsgüter entgegenzunehmen. Deshalb musste Thomas Ströhle die Grenze in die Ukraine passieren. Dann klappt es aber mit der Übergabe. Doch aus der Region, für die die Hilfsgüter bestimmt sind, kommen schlechte Nachrichten:
"Heute Nacht hatten wir starken Artilleriebeschuss. Jetzt weiß ich nicht, wie es dort aussieht. Ob es Verletzte oder Tote gab."
Der Arzt Mykhailo Volianiuk stammt aus der Ukraine und arbeitet seit eineinhalb Jahren am Klinikum Friedrichshafen als Narkosearzt. Er hat den Transport organisiert, der in das Krankenhaus gebracht wird, in dem sein Vater ebenfalls als Arzt arbeitet. Für Volianiuk ist es hart, vom Bodensee aus zu verfolgen, wie in seiner einstigen Heimat Krieg herrscht.
"Jeden Morgen und jeden Abend rufe ich meine Eltern an, einfach um zu hören: wir sind am Leben."
Zum Abschied wünschen sich die Fahrer viel Glück und geben sich das Wort, in friedlichen Zeiten sich bei einem Bier wieder zu treffen.