Biogasanlage Ravensburg (Foto: SWR, Theresia Blömer)

Landwirtschaftsminister Hauk bei Biogasanlage in Ravensburg

Gaskrise: Kann Biomasse den Gasmangel mildern?

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Das Gas wird knapp. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) möchte deshalb die Biogasproduktion ankurbeln. Am Dienstag besichtigte er eine Biogasanlage in Ravensburg.

Um der Gasknappheit im Winter entgegenzuwirken, könnte eine gesteigerte Produktion von Biogas eine Lösung sein. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) möchte die Biogasproduktion deshalb möglichst schnell voranbringen. Am Dienstag besichtigte er die Biogasanlage der Familie Christ in Ravensburg.

Familie Christ erzeugt Gas und Strom mit Gülle

Gülle, Mist, Pflanzenreste, Mais - in der Biogasanlage der Familie Christ in Ravensburg wird daraus Gas erzeugt und mithilfe dreier Blockheizkraftwerke Strom und Wärme.

Biogasanlage Ravensburg (Foto: SWR, Theresia Blömer)
In der Biogasanlage von Familie Christ in Ravensburg wird aus Mist und Pflanzenresten Gas erzeugt.

So viel, dass mehr als 2.000 Haushalte damit versorgt werden könnten. Vielleicht wäre bei der Biogasproduktion im ganzen Land noch mehr drin, hofft Landwirtschaftsminister Hauk.

"Mit Biogas können wir Erdgas einsparen - unsere Anlagenbetreiber stehen bereit, die Gasmangellage zu entschärfen. Jetzt gilt es bürokratische Hürden rasch abzubauen."

Biogasanlage Ravensburg (Foto: SWR, Theresia Blömer)
Landwirtschaftsminister Peter Hauk diskutiert mit Familie Christ in Ravensburg mögliche Lösungen für die Gaskrise.

Pharmazulieferer verwendet produziertes Biogas

Dafür müssten etwa Genehmigungsverfahren flexibler werden. Die Biogasanlage der Familie Christ wurde vor elf Jahren gebaut und später erweitert. Das produzierte Biogas wird beispielsweise im benachbarten Werk des Pharma-Zulieferers Vetter verwendet. 

Kißlegger Biogasanlage kann 1.000 Haushalte versorgen

Das Thema Gasmangel beschäftigt auch die Kißlegger Firma "Biologische Reststoff Verwertung". Ihre Biogasanlage macht aus Speiseabfällen Bio-Methan. Dieses wird ins Erdgasnetz eingespeist und kann rund 1.000 Haushalte versorgen. Diese Menge könnte die Firma rasch verdoppeln oder verdreifachen. Doch auch hier gibt es bürokratische Hürden. Das Kißlegger Unternehmen hatte deshalb Mitte Juni einen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geschrieben. Eine Antwort sei bisher nicht gekommen, heißt es auf SWR-Anfrage von der Firma.

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