Um der Gasknappheit im Winter entgegenzuwirken, könnte eine gesteigerte Produktion von Biogas eine Lösung sein. Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) möchte die Biogasproduktion deshalb möglichst schnell voranbringen. Am Dienstag besichtigte er die Biogasanlage der Familie Christ in Ravensburg.
Familie Christ erzeugt Gas und Strom mit Gülle
Gülle, Mist, Pflanzenreste, Mais - in der Biogasanlage der Familie Christ in Ravensburg wird daraus Gas erzeugt und mithilfe dreier Blockheizkraftwerke Strom und Wärme.

So viel, dass mehr als 2.000 Haushalte damit versorgt werden könnten. Vielleicht wäre bei der Biogasproduktion im ganzen Land noch mehr drin, hofft Landwirtschaftsminister Hauk.
"Mit Biogas können wir Erdgas einsparen - unsere Anlagenbetreiber stehen bereit, die Gasmangellage zu entschärfen. Jetzt gilt es bürokratische Hürden rasch abzubauen."

Pharmazulieferer verwendet produziertes Biogas
Dafür müssten etwa Genehmigungsverfahren flexibler werden. Die Biogasanlage der Familie Christ wurde vor elf Jahren gebaut und später erweitert. Das produzierte Biogas wird beispielsweise im benachbarten Werk des Pharma-Zulieferers Vetter verwendet.
Kißlegger Biogasanlage kann 1.000 Haushalte versorgen
Das Thema Gasmangel beschäftigt auch die Kißlegger Firma "Biologische Reststoff Verwertung". Ihre Biogasanlage macht aus Speiseabfällen Bio-Methan. Dieses wird ins Erdgasnetz eingespeist und kann rund 1.000 Haushalte versorgen. Diese Menge könnte die Firma rasch verdoppeln oder verdreifachen. Doch auch hier gibt es bürokratische Hürden. Das Kißlegger Unternehmen hatte deshalb Mitte Juni einen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geschrieben. Eine Antwort sei bisher nicht gekommen, heißt es auf SWR-Anfrage von der Firma.