Die Ausstellung mit Werken von Max Ernst ist abgelaufen, die Bilder und Skulpturen müssen wieder an die Leihgeber zurückgegeben werde. Gleichzeitig muss die neue Ausstellung mit Malerei von Jacqueline de Jong schon vorbereitet werden. SWR-Reporterin Thea Thomiczek hat sich einmal angeschaut, wie viel Arbeit im Ab- und Aufbau von den Kunstausstellungen steckt.
Statt andächtiger Stille herrscht derzeit Betriebsamkeit im Kunstmuseum Ravensburg: Elektriker, Maler, Restauratorinnen schauen, dass alles reibungslos funktioniert. Am wichtigsten ist ihnen, dass die Kunstwerke den Auf- und Abbau unbeschadet überstehen.
"Wir versuchen immer mit der gleichen Ruhe an die Kunstwerke heran zu gehen, ob es jetzt 10 Millionen wert ist oder tausend Euro, das ist uns egal. Wir haben einen Ehrenkodex."
Beim Abbau werden die Schutzgläser der Bilder mit blauem Glasklebeband verklebt. Sollte trotz größter Vorsicht das Glas einmal brechen, so verhindert das Klebeband, dass Splitter das Kunstwerk beschädigen. Die abgeklebten und gesicherten Kunstwerke verschwinden dann in einer Klimakiste. Darin müssen sie mindestens 24 Stunden lagern und sich akklimatisieren, bevor sie transportiert werden dürfen. Neben den Klimakisten stehen auch riesige Objektkisten mit den bereits eingelagerten Bronze-Skulpturen von Max Ernst. Die Skulpturen müssen in den Kisten so gesichert sein, dass sie sich beim Transport nicht bewegen können.
Farbliche Anpassung der Ausstellungsräume
Für jede neue Ausstellung wird mit Farbe die Anmutung der Ausstellungsräume komplett verwandelt. Malermeister Harald Jehle erklärt, dass an die Museumswände aber keine normalen Industriefarben kommen. Die Spezialfarben einer Schweizer Manufaktur sind ganz klassisch aus echtem Pigment herstellt. Die kommende Ausstellung wird mit einem ganz dunklen Hintergrund gestaltet, eine Umbra-Erde in Beinschwarz vom Pigment her, verrät der Maler.
Demnächst kommen die Kunstwerke für die nächste Ausstellung aus Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz in Ravensburg an. Für Museumsleiterin Ute Stuffer und ihr Team gibt es viel zu tun, aber ein Ende ist abzusehen:
"Es gehört zu den schönsten Momenten, wenn alles umgesetzt ist. Ich denke, jeder Ausstellungsmacher kennt das. Und wenn man zufrieden ist, ist das unglaublich schön."
