Feuerwehrleute stehen vor brennendem Schilf auf der Insel Reichenau. (Foto: Pressestelle, Freiwillige Feuerwehr Reichenau)

Wegen Kälte Feuer gemacht

Mann soll Schilfbrand auf Reichenau ausgelöst haben

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Bei dem großflächigen Schilfbrand auf der Insel Reichenau am Wochenende handelt es sich wohl um fahrlässige Brandstiftung. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen ermittelt. 

Ein 45-jähriger Mann hatte in den frühen Morgenstunden am Samstag ein Feuer im Ried gemacht, um sich zu wärmen, so die Polizei auf SWR-Anfrage. Ihm sei wohl kalt gewesen, so die Begründung gegenüber der Polizei. Der Beschuldigte wurde noch vor Ort aufgegriffen. Er wird nun wegen fahrlässiger Brandstiftung angezeigt.

Die Flammen breiteten sich wegen des starken Windes schnell aus. Insgesamt wurde Schilf auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern zerstört. Die Feuerwehren Reichenau und Konstanz konnten den Brand unter Kontrolle bringen.

Schilf brennt auf der Reichenau (Foto: Pressestelle, Feuerwehr Reichenau)
Die Feuerwehren Reichenau und Konstanz rückten zum Schilfbrand am Samstag aus.

Naturschützer begutachten Schäden für Vögel und Tiere

Der Inseldamm musste zeitweise gesperrt werden. Das Schilf werde nun vom Naturschutzbund begutachtet, der darauf schaue, wie groß der Schaden für die Pflanzen- und Tierwelt ist, so die Polizei. Der Leiter des NABU-Bodenseezentrums gibt eine erste Einschätzung:

"Durch den Brand ist die gesamte Schilfstruktur zerstört worden, das ist vor allem für brütende Vögel eine ziemliche Katastrophe. Und zum anderen leben in diesen, auch abgestorbenen Schilfhalmen, viele Insektenlarven, die einfach jetzt mit verbrannt sind."

Laut Klein ist es einer der schwersten Schilfbrände, die es in den vergangenen gut 30 Jahren am Bodensee gab.

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SWR