Die Gemeinschaftsschule Gebhard in Konstanz ist für den Deutschen Schulpreis nominiert. Um zu prüfen, ob die Schule den hohen Anforderungen für diese Auszeichnung entspricht, hat die Jury ihr am Montag und Dienstag einen Besuch abgestattet. Zwei Tage lang durchleuchteten die Jurymitglieder, ob die Schule in verschiedenen Bereichen exzellente Leistungen erbringt.
Die Philosophie einer Schule
Im Fokus standen der Unterricht, Gespräche mit Schülern und Schülerinnen, Lehrkräften, Eltern sowie der Schulleitung. "Die hohe Kunst besteht darin, die Philosophie einer Schule zu verstehen", erklärte Heiko Schön, Mitglied der Jury, gegenüber dem SWR. Die zahlreichen Eindrücke aus verschiedenen Perspektiven tragen dazu bei, ein umfassendes Bild zu gewinnen, sagte er.
Schulleiterin Charlotte Dreßen betont: "Es ist kaum möglich, der Jury etwas vorzuspielen. Wir haben selbst erst eine Woche vor den Osterferien von diesem Besuch erfahren.
Die hohe Kunst besteht darin, die Philosophie einer Schule zu verstehen.
Die Jurymitglieder kommen aus unterschiedlichen Bereichen: Einige haben selbst Schulen geleitet, andere sind in der Bildungsforschung oder -verwaltung tätig. Insgesamt entscheidet ein Gremium von rund 50 Expertinnen und Experten darüber, welche Schule den Deutschen Schulpreis erhält. "Die verschiedenen Perspektiven sorgen dafür, dass wir gut beurteilen können, was gute Praxis ausmacht", so Heiko Schön.

Renommierteste Auszeichnung für Schulen in Deutschland
Der Deutsche Schulpreis ist die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für Schulen in Deutschland. Der Auswahlprozess beginnt mit einer schriftlichen Bewerbung, gefolgt von einem digitalen Vorabgespräch. Aus über 100 Bewerbungen werden 20 Schulen für einen persönlichen Besuch ausgewählt.
Nach den Besuchen entscheidet das Gremium, welche der Schulen den Hauptpreis gewinnen soll. "Das ist oft ein hartes Ringen", erklärt Schön. "Auch die Schulen, die den Preis nicht gewinnen, sind solche, von denen andere lernen können." Alle Schulen erhalten für ihre Teilnahme ein Preisgeld von 5.000 Euro.
Bewertung in verschiedenen Kategorien
Die Bewertung erfolgt in sechs festgelegten Bereichen: "Unterrichtsqualität", "Leistung", "Umgang mit Vielfalt", "Verantwortung", "Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner" sowie "Lernende Schule". Ein besonderer Fokus liegt auf dem Umgang der Schulen mit ihren Lernenden. "Das macht die Schulen vergleichbarer, auch wenn die Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich sind", erklären die Juroren. Die Gemeinschaftsschule Gebhard ist in diesem Jahr die erste der 20 Schulen, die von der Jury besucht wird. Rund 1.400 Schülerinnen und Schüler aus Konstanz besuchen die Gemeinschaftsschule, die alle Bildungsabschlüsse (Gymnasium, Hauptschule und Realschule) anbietet.

"Für uns steht im Fokus, wie man mit der Schülerschaft und den Rahmenbedingungen, die man hat, die besten Lernvoraussetzungen schafft", erklärte Schulleiterin Dreßen. Die Schule habe sich bewusst beworben, um sich weiterzuentwickeln. "Viele Menschen haben sich dieser Schule verschrieben", sagte sie. Die Bewerbung habe dazu geführt, dass alle Beteiligten aktiv mit anpacken.

Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert. Was die Gemeinschaftsschule mit dem Geld tun würde, weiß die Schulleiterin noch nicht genau. "Wir würden gemeinsam überlegen, wofür das Geld ausgegeben werden soll", erklärte sie. Am 30. Juni werden die Schulen informiert, welche von ihnen den Preis gewinnt. Ende September wird er dann in Berlin vom Bundespräsidenten persönlich verliehen.