In Schlier im Kreis Ravensburg haben unbekannte Täter vergiftete Fleischköder ausgelegt. Bei ihren Ermittlungen vor Ort fand die Polizei weitere Giftköder. Mehr als zehn Fleischbrocken wurden eingesammelt, in denen ein bläuliches Granulat versteckt war. Laut Polizei könnte es Rattengift sein. Die Untersuchungen dazu dauern noch an.
Zahl der Fleischköder außergewöhnlich
Die Anzahl der Fleischköder ist auch für die Polizei außergewöhnlich. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Giftköder herumliegen, hieß es. Tierbesitzer im Ort sollten auf jeden Fall darauf achten, dass ihr Hund oder ihre Katze nur bekanntes Futter frisst, rät die Polizei. Wer den Eindruck habe, sein Tier sei krank, solle sich melden. Ein Hund hat möglicherweise einen der Köder gefressen. Er musste nach Angaben der Polizei vom Tierarzt behandelt werden.
Bundestierärztekammer rät zu schnellem Arztbesuch
Wie schnell bei Hunden eine Vergiftung zu erkennen ist, hängt laut der Bundestierärztekammer immer vom Gift ab. Häufig treten erste Symptome sofort oder wenige Stunden später ein. In selteneren Fällen können aber auch Tage dazwischen liegen, etwa bei Rattengift. Es gibt eine Reihe von Symptomen, die die Tiere zeigen können. Dazu zählen starkes Speicheln, Zittern, Apathie, starke Aufregung und Schwäche. Aber auch Kreislaufprobleme Erbrechen, Würgen, Durchfall, Bauchkrämpfe sowie Blut im Erbrochenen, im Kot oder im Urin gehören zu den möglichen Symptomen. Die Hunde können unter Atemproblemen leiden. Und auch veränderte Pupillen können ein Anzeichen für eine Vergiftung sein.
Die Bundestierärztekammer empfiehlt, so schnell wie möglich einen Arzt aufzusuchen. Hilfreich ist es auch, den möglichen Köder mitzubringen, den das Tier gefressen hat.
Giftköder können gegen Tierschutzgesetz verstoßen
Gefährlich werden können Giftköder auch für viele weitere Tiere. Der Einsatz ist nach Angaben des Landes daher in vielen Fällen verboten. Eine Ausnahme bildet bei Schädlingsbefall der heimische Garten. Auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) weist auf die Gefahren hin, die Schneckenkorn und Rattengift etwa für Igel darstellen. Der Umweltverband empfiehlt grundsätzlich Alternativen zum Gifteinsatz. Sei eine Rattenbekämpfung notwendig, sollte diese fachkundig durchgeführt werden, heißt es vom NABU.