Auf dem Bodensee-Radweg zwischen Sipplingen und Kressbronn im Bodenseekreis sind im Sommer täglich rund 3.500 bis 5.000 Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs. Soweit das Ergebnis einer Radverkehrszählung im vergangenen Sommer, die der Bodenseekreis und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) durchgeführt hatten. Beide veröffentlichten die Zahlen am Mittwoch in einer Online-Konferenz.
Am meisten Radfahrer in Friedrichshafen
Das höchste Aufkommen auf dem insgesamt 260 Kilometer langen Rundweg um den Bodensee wurde in Friedrichshafen erfasst: Dort waren am 22. Juli 2021 rund 4.900 Radlerinnen und Radler unterwegs. Auf Rang zwei folgte an diesem Tag Überlingen mit rund 4.200 Radfahrenden. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet seien das bis zu 800.000 Radfahrer, so der ADFC.
Touristen waren ebenso unterwegs wie Alltagsradler und zwar gleich viele Richtung Osten wie Richtung Westen. Das gilt für alle neun Kommunen, in denen gezählt wurde.
"Die Zahlen belegen erstmals, dass der Radweg rund um den See einer der meistgenutzten Radwege Deutschlands, wenn nicht Europas ist."
Aufgrund des hohen Radverkehrsaufkommens müsse der Radweg im Bodenseekreis ausgebaut werden - je nach Zuständigkeit von den Kommunen, von Bund, Land oder dem Bodenseekreis selbst, meint der ADFC.
Finanzierung muss gesichert sein
Die Weichen seien gestellt, doch die Kommunen müssten generell beim Ausbau des Radverkehrs schneller werden, sagte Gudrun Zühlke, Landesvorsitzende des ADFC. Zudem sei es nun wichtig, Lücken im Radwegenetz zu schließen und eine nachhaltige finanzielle Förderung sicherzustellen. Das Ziel des Landes, den Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen, hält Zühlke weiter für realistisch.