Haushalte und Industrie müssen ab 1. Oktober 2022 eine staatliche Gasumlage von 2,42 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Eine Familie mit eigenem Haus zahlt beispielsweise aufgrund der Gasumlage rund 500 Euro pro Jahr mehr, rechnen Experten. Die Versorger erheben sie ab Oktober, haben davon aber nichts: Die Gasumlage dient der Stützung der großen Gasimporteure, die in den vergangenen Monaten extreme Preise am Weltmarkt zahlen mussten. Deren Insolvenz soll verhindert und ihre Lieferfähigkeit gesichert werden. Auch Energieversorger aus der Region müssen darauf nun reagieren, wie etwa die Stadtwerke Konstanz.
Das Unternehmen hoffe, dass die Marktpreise von Energie und Strom allgemein bald wieder sinken, um die Kundinnen und Kunden entlasten zu können, so Christopher Pape, Sprecher der Stadtwerke Konstanz.
Szenario für Gasengpass steht bereits
Momentan sei es wahrscheinlich, dass der Notfallplan Gas noch länger gelte, heißt es von den Stadtwerken. Es gelte derzeit, Gas zu sparen mit dem vorgegebenen Einsparziel von 20 Prozent für Deutschland. Wenn das nicht reicht, folgt die Alarmstufe, in der der Staat in den Markt eingreifen würde. Das wäre dann der Fall, wenn es eine Mangellage gibt, also einen Gasengpass. Dann würde die Bundesnetzagentur Gasmengen den einzelnen Stadtwerken zuteilen.
In Konstanz haben Stadtwerke, Stadtverwaltung, Netzbetreiber und Krisenstäbe ein konkretes Szenario dafür: Größere Gaskunden, die auf andere Energieträger umsteigen können, würden zuerst vom Netz genommen werden. Erst in einem letzten Schritt würde das auch Privathaushalte betreffen.