Statt Loks und Triebwagen mit Dieselmotor kommen nun laut des baden-württembergischen Verkehrsministeriums elektrische Fahrzeuge zum Einsatz. Zwischen Friedrichshafen und Ulm fahren elektrische Züge im Halbstundentakt. In Lindau gibt es zudem bessere Anschlüsse an Fernzüge nach München und Zürich sowie zur S-Bahn nach Österreich.
Reisende zwischen Stuttgart und Lindau sind durch die Elektrifizierung der Südbahn allerdings vorerst nicht schneller unterwegs, weil in Ulm weiterhin der Anschluss vom schnelleren ICE-Verkehr abgewartet werden müsse, so das Ministerium.

Neue Fernverbindung nach Frankfurt und Wien
Auf der Südbahn-Strecke fährt zudem mit dem "Railjet" ein Fernzug täglich nach Frankfurt und Wien. Auch die Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) startete am Sonntag in ein neues Zeitalter mit modernisierten Elektrotriebwagen und mit einem deutlich größeren Platzangebot. Die Abfahrtszeiten der BOB haben sich an einigen Stationen aufgrund der Streckenbelegung durch mehr Züge geändert.
Ebenfalls auf der Südbahnstrecke sind die ersten Züge der Regio-S-Bahn Donau-Iller gestartet. Dadurch fahren mehr Züge von Ulm nach Laupheim und Biberach.
Doppelstockzüge auf der Hochrhein-Strecke
Auch im Kreis Konstanz gab es einige Änderungen: So wurden zum Beispiel auf der Seehas-Strecke zwischen Konstanz und Engen einige Abfahrtzeiten angepasst. Dadurch würden die Anschlüsse zu anderen Verbindungen optimiert, hieß es von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).
Auf der Hochrhein-Strecke zwischen Singen und Basel sollen Bahnfahrende künftig mehr Platz haben und bequemer einsteigen können. Dazu werden bei vielen Verbindungen seit Sonntag Doppelstockzüge statt Neigetechnik-Triebwagen eingesetzt.
Probleme mit Anschlüssen auf der Bodenseegürtelbahn
Unter der Zug-Umstellung auf der Hochrheinbahn und der Elektrifizierung der Südbahn zwischen Ulm und Friedrichshafen leiden allerdings Fahrgäste auf der Bodenseegürtelbahn: Auf der Strecke zwischen Singen und Friedrichshafen sind die Verbindungen vor allem für Pendler morgens schlechter geworden. Derzeit laufen Gespräche darüber, wie das noch verbessert werden könnte.
Auch auf der Gäubahn-Strecke gab es einige Verbesserungen, es gibt beispielsweise neu eine IC-Direktverbindungen von Frankfurt am Main bis nach Singen.
Mehr Verbindungen im Allgäu
Auch auf der bereits vor einem Jahr elektrifizierten Allgäu-Bahn gab es Veränderungen. So werden nun stündliche Verbindungen zwischen Lindau, Wangen, Kißlegg, Leutkirch und Memmingen angeboten. Alle zwei Stunden fahren auch Züge über Memmingen bis nach München.
Außerdem sind drei neue Regio-Bus-Linien gestartet. Sie fahren von Wangen nach Isny, von Leutkirch nach Bad Wurzach sowie von Tettnang nach Meckenbeuren.
Dreiländer-S-Bahn am Bodensee
Auch in der internationalen Bodenseeregion gab es Neuerungen. Mit der S7 fährt nun am Wochenende eine Dreiländer-S-Bahn zwischen Lindau-Reutin über Bregenz nach Romanshorn im Kanton Thurgau. Ein neues Online-Angebot aller ÖPNV-Anbieter rund um den Bodensee startete ebenfalls. Dort gibt es einen grenzüberschreitenden Liniennetzplan sowie einen "Ticket-Finder", der die Suche nach dem passenden Ticket in der Grenzregion erleichtern soll.