Die Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Louise Aston wurde 1814 als jüngste Tochter eines evangelischen Theologen in Gröningen bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) geboren. Mit 17 Jahren verheiratete man sie standesgemäß mit dem englischen Fabrikanten Samuel Aston, von dem sie sich zweimal scheiden ließ. SWR-Reporterin Thea Thomiczek hat sich auf die Spuren der ungewöhnlichen Frau begeben.
Louise Aston führte ein extravagantes Leben in Berlin. Sie trug Hosen, rauchte Zigarren und setzte sich für die freie Liebe, Demokratie und Freiheit ein. Sie war Vorkämpferin für die Emanzipation. Ihre Ansichten und ihr Lebenswandel waren damals anstößig, 1846 wurde sie deshalb aus Berlin ausgewiesen. Louise Aston kehrte jedoch zurück nach Berlin und ging auf die Barrikaden, was dazu führte, dass sie abermals ausgewiesen wurde.
Zur Erholung nach Wangen im Allgäu
1850 heiratete sie in Bremen den Arzt Daniel Meier. Nach Aufenthalten in Siebenbürgen, Ungarn, Österreich landete das ungewöhnliche Paar in Wangen (Kreis Ravensburg). Louise Aston hatte eine Lungenkrankheit und suchte Heilung in der guten Allgäuluft. Dort starb Louise Aston schließlich kurz vor Weihnachten 1871 und wurde in Wangen beerdigt. Ihr Mann Daniel Meier starb nur eineinhalb Jahre später. In seinem Testament hatte der evangelische Christ verfügt, dass auf seinem Grab ein Spruch auf Hebräisch stehen soll, der übersetzt heißt:
"Wem ein Weib gab Gott, dem gab er ein Kleinod."

