Der Kurzfilm "Ala Kachuu" war in der Sparte Live-Action-Kurzfilm nominiert. Der Oscar ging in der Nacht zu Montag aber an den Film "The Long Goodbye" des britischen Regisseurs Aneil Karia. Das Drama mit dem Rapper Riz Ahmed in der Hauptrolle behandelt die Themen Rechtsextremismus und Islamophobie.
"Ala Kachuu" ist das kirgisische Wort für Brautraub. Darum geht es in dem Film von Maria Brendle. Brautraub sei in Kirgistan zwar verboten, aber trotzdem weit verbreitet, so Brendle.
Die 38-Jährige, die inzwischen in Zürich lebt, reiste für die Dreharbeiten nach Kirgistan. Dort drehte sie den Kurzfilm auf Kirgisisch. Das habe sie an ihre eigenen Grenzen gebracht, sagte sie. Die Verständigung vor Ort und mit den Schauspielerinnen und Schauspielern war nur per Dolmetscher möglich.
Brendle möchte auf Frauenrechte aufmerksam machen
Mit ihrem Film will Brendle auf die Rechte von Frauen aufmerksam machen. "Ich will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Ausbildung und ein selbstbestimmtes Leben für viele Frauen auf dieser Welt immer noch keine Selbstverständlichkeit sind", sagte Maria Brendle. Allein die Nominierung helfe ihr dabei, ist sie überzeugt. Für die Verleihung des begehrten Filmpreises reiste Brendle nach Los Angeles.
