Das Wetter ist frühlingshaft und lockt auch bereits die ersten Zugvögel wieder aus ihren Winterquartieren im Süden zurück. Laut der Naturschutzorganisation NABU gehört dazu der Hausrotschwanz, den man an seinem knirschenden und kratzigen Gesang erkennt. Der Vogel des Jahres überwintere bevorzugt im Mittelmeer. Jetzt zurück am Bodensee müsse der Hausrotschwanz einen Nistplatz suchen und ihn verteidigen. Gebrütet werde von April bis Juli, oft sogar zwei Mal.
Weißstörche und Gartenvögel nisten wieder in der Region Bodensee
Neben dem Hausrotschwanz kommen derzeit auch viele Stare zurück. Sie seien momentan noch in ganz großen Schwärmen beisammen, beispielsweise am Wollmatinger Ried (Kreis Konstanz), sagt Vogelkundlerin Lisa Maier vom NABU-Bodenseezentrum. Vögel, die man aus dem Garten kennt, kämen ebenso nach, zum Beispiel der Zilpzalp oder die Mönchsgrasmücke. Auf die Rückkehr der Schwalben bereitet man sich gerade in Deggenhausertal (Bodenseekreis) vor. Mitarbeiter des Bauamtes säubern die Nester der bedrohten Vögel.
Auch die ersten Weißstörche seien wieder da, so die Vogelkundlerin. Das ist auch am Affenberg Salem (Bodenseekreis) zu beobachten. Vereinzelt säßen Störche allein im Nest. Störche kehren immer wieder zu dem Horst zurück, in dem sie erfolgreich gebrütet haben, sagt Affenberg-Chef Roland Hilgartner.
Störche kehren zurück aus Spanien, Mali und dem Senegal
Allerdings kann es passieren, dass die Partner vom Vorjahr zu unterschiedlichen Zeiten zurückkehren, da sie den Winter nicht unbedingt in demselben Winterquartier verbringen, so Hilgartner. Verspäte sich einer, seien Störche recht pragmatisch und suchten sich einfach einen neuen Partner. Treffe der frühere Partnerstorch doch mit Verspätung ein, komme es durchaus zu Streitereien.
Allein bleiben müssten Störche aber nicht bei der jetzigen guten Population, sagt der Leiter des Affenbergs. So ein Horst sei ja auch was Begehrliches, da müsse man sich als Storch keine Sorgen machen, dass man allein drin sitzen bleibt.