Kunstwerke werden bei der ersten Biennale in Lindau aufgebaut. (Foto: SWR, Marlene Fuchs)

Kunst im öffentlichen Raum

Erste Biennale in Lindau wird derzeit aufgebaut

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In Venedig läuft derzeit die Biennale - die älteste internationale Ausstellung von zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum. Auch am Bodensee entsteht ein neues Kunstfestival.

In Lindau wird aktuell die erste Biennale mit dem Titel "In situ Paradise" aufgebaut. Das kostenlose Kunstfestival ist komplett draußen konzipiert und den Sommer über bis September rund um die Uhr zu sehen. Die Biennale soll laut den Organisatoren vor allem Einheimischen einen ganz neuen Blick auf Lindau bieten. 20 Künstlerinnen und Künstler bauen dafür derzeit ihre Werke auf der Insel und auch auf dem Lindauer Festland auf. Sie wollen Ecken der Stadt in Szene setzen, an denen man ansonsten im Alltag vielleicht vorbei geht.

Manches soll irritieren - oder zum Mitmachen anregen

Eine Gruppe Kunststudentinnen hat beispielsweise auf der Hinteren Insel aus gesammeltem Treibholz eine Skulptur aufgebaut. Alles, was sie in den vergangenen Tagen gefunden haben, wird zu ihrem Kunstwerk. Die Idee dazu stammte von Kunstprofessor Martin Pfeifle. Der Künstler aus Düsseldorf begleitet die Studentinnen bei ihrem Projekt für die junge Biennale.

Kunstwerke werden bei der ersten Biennale in Lindau aufgebaut. (Foto: SWR, Marlene Fuchs)
Aus Treibholz wird eine Skulptur.

"Als Künstler und Bildhauer interessiert mich das Material, das hier kostenlos angeschwemmt wird. Wir wollen wirklich eine große Skulptur daraus bauen."

Während aus Treibholz etwas ganz Neues entsteht, ist am Busbahnhof auf der Insel etwas Bestehendes verwandelt worden.

Die Bushaltestelle am Lindauer Bahnhof ist für die Biennale umgestaltet worden. (Foto: SWR, Marlene Fuchs)
Die Bushaltestelle am Lindauer Bahnhof ist für die Biennale umgestaltet worden.

Der Wartebereich des Lindauer Busbahnhofs – bisher grau in grau – erstrahlt jetzt durch bunte Reflektoren. Ebenfalls eine Idee von Künstler Martin Pfeifle:

"Ich habe den Betonwinkel mit 18.000 Reflektoren beklebt und ihn in ein glitzerndes Etwas verwandelt."

Auch Musik ist bei Lindauer Biennale mit dabei

In Richtung Bahndamm können Besucherinnen und Besucher an einem Baum einen großen roten Knopf drücken: Musik ertönt, Lichter blinken, eine Diskokugel leuchtet in den Blättern. Die Tanzfläche werde bereits rege genutzt, erklärte Kuratorin Sophie-Charlotte Bombeck bei einem Rundgang zu den bereits aufgebauten Kunstwerken.

Gleich neben der Tanzfläche verwandeln Gemälde eine Unterführung in eine große Leinwand. Einen Spaziergang weiter Richtung Hintere Insel wachsen große, märchenhafte Aluminiumblumen auf einer Wiese.

Kunstwerke werden bei der ersten Biennale in Lindau aufgebaut. (Foto: SWR, Marlene Fuchs)
Das Kunstwerk unter der Unterführung heißt "Gib mir Honig".
Kunstwerke werden bei der ersten Biennale in Lindau aufgebaut. (Foto: SWR, Marlene Fuchs)
Die Aluminiumblumen sind jeweils aus einem Stück gefaltet worden.

Andere Kunstwerke sind derzeit noch im Aufbau oder werden erst im Laufe der Sommermonate entstehen. Vor allem die Lindauerinnen und Lindauer sollen sich an der Kunst erfreuen, sagte Lindaus Oberbürgermeisterin Claudia Alfons während des Rundgangs.

Start der Biennale Mitte Juni

Die offizielle Vernissage der Biennale ist Mitte Juni. Eine extra konzipierte App mit digitalen Zusatzinhalten zur Biennale soll ebenfalls noch im Juni veröffentlicht werden.

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