Eine Verschiebung auf den Sommer sei keine Option, sagte im Vorfeld der Sprecher der Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte gegenüber dem SWR. Die Narrengilde Lörrach hatte vergangene Woche angekündigt, Fasnachts-Großveranstaltungen wie den Umzug und ein großes Guggemusik-Festival in den Juni zu verlegen.
Doch die meisten Narren wollten ihre Traditionen pflegen - aber eben Corona-konform. Der Präsident der Vereinigung, Roland Wehrle, hatte vor kurzem gesagt, einzelne Aktionen könnte es durchaus geben - nur würden die nicht groß beworben, um nicht viele Menschen anzulocken.
Karbatschen-Schnellen mit Abstand
Das traditionelle Einschnellen der Fastnacht sollte an der frischen Luft vielerorts in kleinerem Rahmen stattfinden. In Meersburg wollten sich am Donnerstag ein paar Hänsele auf dem Marktplatz treffen und auch in Stetten (Bodenseekreis) planten die Narren mit ihren Karbatschen durch den Ort ziehen. Andernorts, wie in Hagnau, waren die Narren aufgerufen, nur vor der eigenen Haustür zu schnellen. Das traditionelle "A-Schelle", das Häsabstauben, gab es in Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) erstmals nur nach Anmeldung in den Privathäusern - unter Einhaltung der Corona-Regeln.

Veranstaltungen nur mit Anmeldung und 2G-Plus
Größere Veranstaltungen sollten nur unter der Einhaltung von strengen Regeln stattfinden. Auf den Marktplätzen in Horb (Kreis Freudenstadt) und Rottenburg-Ergenzingen (Kreis Tübingen) war Maskenabstauben angesagt. Zutritt bekam nur, wer die 2G-Plus-Regel erfüllt, also wer geimpft, genesen und getestet ist.

In der Narrenhochburg Rottweil waren sogenannte Abstauber in der Stadt unterwegs. Sie wollten in Zweierteams Familien besuchen, die sich vorab angemeldet hatten. Das große Aussenden mit Ansprache vor Publikum entfiel.
Auch Narrenbäume aufstellen und Narrentaufen fielen weitgehend aus. Die Alt-Konstanzer Hansele gestalteten ihr Fasnachtsausrufen digital.
Absagen, Absagen, Absagen
Nach Dreikönig sieht es für den Rest der Fastnachtssaison aus Narrensicht bislang eher traurig aus. Die großen Treffen und Umzüge sind vielerorts bereits abgesagt, so etwa das Landschaftstreffen in Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen), das vom 4. bis 6. Februar hätte stattfinden sollen. Narrensprünge und viele Bälle werden ebenfalls nicht stattfinden.