Eine Person hält in einem Restaurant ein Smartphone in der Hand, auf dem die Swiss Certificat Covid App zu sehen ist. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/KEYSTONE/Laurent Gillieron)

Staatsanwaltschaft ermittelt

Festnahmen wegen gefälschter Covid-Zertifikate im Kanton St. Gallen

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Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen ermittelt wegen rund 9.000 gefälschter Corona-Impf- und Testzertifikate. Zehn Menschen wurden verhaftet.

Die Ermittlungen laufen bereits seit Dezember, insgesamt geht es um mehr als 9.000 illegal hergestellte Covid-Zertifikate. Es handelt sich laut Staatsanwaltschaft um 8.000 Impfzertifikate, der Rest sind Genesenen- und Testbescheinigungen. Die Käufer zahlten dafür zwischen 300 und 800 Franken. Im September vergangenen Jahres hatte die Schweiz die Corona-Zertifikatspflicht ausgeweitet. Der QR-Code auf der Schweizer Covid-Zertifikat-App oder der Papierausdruck berechtigt zum Beispiel zum Besuch eines Restaurants, Kinos oder Fitnesscenters.

Mitarbeiter von Testcentern verdächtig

Den Käufern und den zehn Festgenommenen, die in die Herstellung der gefälschten Zertifikate involviert gewesen sein sollen, wird Urkundenfälschung vorgeworfen. Bei einzelnen Verdächtigen soll es sich um Mitarbeitende von Testcentern handeln, die ihre dienstlichen Accounts missbraucht haben sollen.

Ins Rollen kamen die umfangreichen Ermittlungen durch Hinweise, die im Dezember unter anderem bei der Kantonspolizei St. Gallen eingegangen waren. Seitdem hätten sich einige wenige Abnehmer der gefälschten Zertifikate selbst angezeigt.

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SWR