In einem Corona-Testzentrum in Singen (Kreis Konstanz) soll nicht korrekt abgerechnet worden sein. Es habe eine Durchsuchung gegeben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz dem SWR bestätigte. Weitere Einzelheiten werde man aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit aber nicht mitteilen. Weder zur Schadenshöhe, noch dazu, wie der Betrug ans Licht kam, so der Behördensprecher. Zuerst hatte der "Südkurier" berichtet.
Auch Ermittlungen in Friedrichshafen eingeleitet
Am Montag war ein ähnlicher Fall aus Friedrichshafen bekannt geworden: Polizei und Staatsanwaltschaft Ravensburg ermitteln gegen einen Betreiber eines Corona-Schnelltest-Zentrums wegen gewerbsmäßigen Betrugs, hieß es in einer Mitteilung.
Der 40-Jährige stehe im Verdacht, zwischen November vergangenen Jahres und Februar rund 360 PCR-Tests angeboten und bescheinigt zu haben, wozu er nicht berechtigt war. Er hätte laut Polizei und Staatsanwaltschaft nur Antigen-Schnelltests und sogenannte PoC-PCR-Schnelltests anbieten und bescheinigen dürfen.
Das zuständige Gesundheitsamt habe das Testzentrum nach Bekanntwerden der Verdachtsfälle umgehend geschlossen.
Landesweite Ermittlungen in fast 300 Fällen
Seit der Einführung der Bürgertests kommen immer mehr Betrugsfälle ans Licht. Mittels gefälschter Abrechnungen kassierten Betrüger teils Geld für Tests, die es nie gegeben hatte.
In Baden-Württemberg ermittelt die Polizei laut Landeskriminalamt (LKA) Ende April in knapp 300 Fällen. Der Schaden liege im unteren zweistelligen Millionenbereich. Eine konkrete Schadenssumme nannte das LKA aufgrund laufender Ermittlungen bisher nicht.
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