Ein Textilgeschäft in Biberach. (Foto: SWR, Johannes Riedel)

Zurückhaltung beim Einkaufen?

Einzelhändler in der Region Bodensee-Oberschwaben spüren Auswirkungen der Inflation

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Die Situation des Einzelhandels in der Region ist derzeit zweigeteilt. Dort, wo Touristen sind, laufen die Geschäfte, sagen Ladenbesitzer. Doch in manchen Orten ist die Stimmung getrübt.

Viele Kundinnen und Kunden in der Region Bodensee-Oberschwaben sind nach Einschätzungen des Einzelhandels aufgrund der Inflation und steigender Lebenshaltungskosten derzeit zurückhaltend. Das spüren vor allem Händler in weniger touristischen Orten in der Region. Der Handel mache vor allem da passable Geschäfte, wo Kultur- und Freizeitangebote zusammen mit Handel und Gastronomie Besucher anziehen, so Utz Geißelhardt vom südbadischen Handelsverband in Konstanz auf SWR-Anfrage.

Handel dort gut, wo gesamtes Einkaufserlebnis stimmt

In Konstanz, Überlingen, Meersburg oder Markdorf (Bodenseekreis) sei die Lage gut. Ähnlich sei die Situation in Ravensburg, so Eugen Müller vom Wirtschaftsforum pro Ravensburg (Wifo): Es seien viele Menschen in der Stadt, das Einkaufserlebnis für die Kundinnen und Kunden stimme auch dank vielfältiger Gastronomie. Die Hitze bremse allerdings etwas.

Verhaltener sehe die Stimmung dagegen in Biberach aus, sagt Friedrich Kolesch. Der Modehändler und Vize-Präsident der IHK Ulm spricht von zurückhaltenden Kunden und führt das auf die Verunsicherung durch Inflation und höhere Lebenshaltungskosten zurück. Er wünsche sich von den Städten und Kommunen, dass sie die Einzelhändler noch besser unterstützen, so Kolesch. Alles, was Kunden im Moment vom Gang in die Innenstadt abschrecke, sollte vermieden werden, sagt er:

Sorgen vor dem Herbst

Auf den Herbst blicken Geißelhardt, Müller und Kolesch sorgenvoll: Wie einkaufsfreudig die Kundschaft dann ist und wie hoch die Bereitschaft sein wird, Geld auszugeben, sei höchst ungewiss.

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