In Oberschwaben geboren, inzwischen in den großen Opernhäusern zu Gast und dort zuhause, wo es ihn gerade hinspült - Michael Kupfer-Radecky lebt für die Musik. Trotz allem ist er seiner Heimat verbunden und hat im Kreis Lindau einen Wohnsitz. Auch in Ravensburg ist er noch gerne zu Besuch. Marion Kynaß hat ihn getroffen:
Inspiration durch Ravensburger Rutentheater
Schon als junger Mensch hat Michael Kupfer-Radecky die Bühne gereizt. Auch weil er in Ravensburg, wo er aufwuchs, schon früh Bühnenerfahrung sammeln durfte: "Ich hab auch durch das Rutentheater in Ravensburg eine Faszination für Oper und Theater entwickelt."
Michael Kupfer-Radecky hat den Weg von Oberschwaben bis zum Opernstar von Weltrang geschafft. Zunächst wollte er Schauspieler werden. Später dachte er sich: "Singen und Schauspiel, das willst du machen" - so begann der Weg zum Opernsänger. Doch es lief nicht sofort alles rund für den Bariton. Ein Gesangsstudium am Mozarteum Salzburg hat er abgebrochen.

60 Hauptrollen von Mailand bis Sidney
Inzwischen ist Kupfer-Radecky weltweit gefragt. In den vergangenen 30 Jahren hat er mehr als 60 Hauptrollen in Operninszenierungen auf der ganzen Welt gesungen, darunter in der Mailänder Scala, dem Opernhaus in Sidney und in Bayreuth. Doch er weiß auch, dass in dem Beruf viel vom Glück abhängt. "Da hatte ich ein paar Momente, dass ich die richtigen Leute getroffen habe, damit es vorwärts ging", sagt der Opernsänger heute.
Vielleicht war es aber auch seine Herzlichkeit, die ihm die ein oder andere Tür öffnete. "Er hat das größte Herz, das man sich vorstellen kann", sagt Ehefrau Lenka Radecky über ihren Mann. Sie ist ebenfalls künstlerisch tätig, leitet bei den Bregenzer Festspielen die Kostümabteilung.
Durch seinen Beruf ist der Opernsänger viel herumgekommen. Doch am Ende zählt für ihn nicht wo er auftritt, sondern dass er die Menschen durch seine Musik und sein Schauspiel begeistern kann:
"Wenn ich erfüllen kann, dass der Zuschauer eine gute Zeit hat, dann ist es mir egal, wo es ist."
