Konrad Schatz ist 84 Jahre alt und topfit. 50 Jahre lang war er Mesner im Münster von Konstanz und ebenso lange war er Mitglied im 13er-Rat der Narrengesellschaft Niederburg. Bei der freiwilligen Feuerwehr hat er sich 40 Jahre engagiert, dem Gemeinderat gehörte er 25 Jahre an. Rührig ist der aktive Pensionär noch immer. SWR-Reporterin Bettina Ditzen hat ihn besucht und bei einer Führung im und um "sein" Münster herum begleitet.
Schon als Kind verbrachte der Konstanzer Konrad Schatz viel Zeit im Münster. Die ganze Familie war mit dem Gotteshaus verbunden: Der Vater und der Großvater waren bereits Mesner in der ehemaligen Bischofskirche. Seine Mutter und seine Frau waren ebenfalls im Münster beschäftigt, mit Reinigungsarbeiten und Wäsche.
Der Mesner läutet die Glocken vor der Messe
Konrad Schatz absolvierte zunächst eine Schreinerlehre, bevor er den Dienst als Mesner ausübte. An seinen ersten Einsatz im Münster erinnert er sich noch gut. Die Messe begann frühmorgens um 6:30 Uhr, davor musste er pünktlich die Glocken läuten. Bis 1964 läutete man die schweren Münsterglocken mit einem Seil von Hand. In der Konstanzer Fastnacht brachte ihm das den Spitznamen "Heiliger Bimbam" ein.
Mit dem Münster verbunden
Auch nach der Pensionierung konnte der Mesner nicht ganz von seiner Kirche lassen, die eine Art zweite Heimat für Konrad Schatz geworden ist. Jeden Winkel darin kennt er, und kleine Anekdoten dazu obendrein. Bei einer der anschaulichen Münsterführungen von Konrad Schatz erfährt man viel über die wechselvolle Geschichte des Konstanzer Münsters.