Insgesamt drei Kandidaten wollen den Chefsessel im Rathaus in Radolfzell (Kreis Konstanz) für sich beanspruchen. Amtsinhaber Martin Staab (Freie Wähler) tritt als unabhängiger Kandidat für eine zweite Amtszeit an. Sein Motto: "Suche der Stadt Bestes". Er wolle den Klimaschutz "gemeinsam vorantreiben und dabei klug handeln", sagte er bei der offiziellen Kandidatenvorstellung der Stadt. Weitere wichtige Themen für Staab sind mehr Bürgerbeteiligung, Mobilität und Wohnen.

Den stärksten Gegenwind bekommt OB Staab von Simon Gröger (parteilos). Der 36-Jährige ist Wirtschaftsförderer der Stadt Tuttlingen und wird bei seiner Kandidatur von drei Parteien unterstützt: der Freien Grünen Liste, der CDU und der SPD. Er selbst gehört keiner Partei an. Seine Top-Themen: Gröger möchte im Rathaus eine neue Verwaltungsphilosophie etablieren. Außerdem will er die Entscheidungsprozesse im Gemeinderat beschleunigen, bezahlbaren Wohnraum schaffen und Klima- und Umweltschutz leben und konsequent umsetzen.
Zu einem der wichtigsten Themen im Wahlkampf ist eine geplante Hotelerweiterung im Gebiet "Streuhau" geworden. Staab will, sollte er gewinnen, einen Bürgerentscheid zu dem Thema anstoßen. Gröger will das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklären lassen und möglicherweise an anderer Stelle bauen.

Dritter Kandidat hat kaum Chancen auf Sieg
Als dritter Kandidat geht der 66-jährige Helmut Ringger (parteilos) ins Rennen. Er hat sich bei der Kandidatenvorstellung unter anderem gegen die Corona-Maßnahmen, das Gendern und Smartphones ausgesprochen. Ihm räumen Beobachter die geringsten Chancen ein.
Ringger war in der Vergangenheit schon des Öfteren bei Wahlen angetreten, zuletzt als Einzelbewerber bei der Bundestagswahl, aber auch als OB-Kandidat in Konstanz.

Sollte keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten, wird in zwei Wochen nochmal gewählt. Dann reicht die einfache Mehrheit.