Nicht nur in Baden-Württemberg, auch deutschlandweit rangiert der Bodenseekreis mit seiner Blitzhäufigkeit ganz weit vorne - an dritter Stelle hinter den bayerischen Landkreisen Starnberg und Augsburg. Die Messungen von BLIDS ergaben im Bodenseekreis rund 5,9 Einschläge pro Quadratkilometer, 3.900 Erdblitze wurden gezählt. Erdblitze sind die sichtbaren Lichtbögen, die senkrecht zwischen der Wolkenunterseite und dem Erdboden verlaufen. 2021 lag der Durchschnittswert für Deutschland bei 1,4 registrierten Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer. Im Vorjahr waren es 1,1.
Alpen und Bodensee bieten ideale Gewitterbedingungen
SWR-Wetterexperte Hartmut Mühlbauer erklärt das Phänomen damit, dass die Bodenseeregion ideale Bedingungen für häufige und schwere Gewitter biete. Vor den Schweizer und Allgäuer Bergen würden aufsteigende Luftmassen große Gewitterwolken bilden. Diese würden dann zusätzliche Feuchtigkeit einsaugen, die durch Verdunstung des Bodensees entstünde. So käme es zu riesigen Gewitterwolken und häufigen Blitzen.
Baden-Württemberg hat höchste Blitzdichte in Deutschland
Der Blitz-Informationsdienst registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 491.000 Erdblitze in ganz Deutschland, knapp 100.000 Einschläge und damit 23 Prozent mehr als 2020. Die höchste Blitzdichte unter den Bundesländern hatte Baden-Württemberg. Die Haupt-Gewittertätigkeit in ganz Deutschland lag 2021 im Juni, in dem mehr als die Hälfte aller Blitze des Jahres niedergingen.