Eine handschriftliche und schön gestaltete Abschrift eines Bibel-Kapitels für die St. Galler Corona-Bibel (Foto: Pressestelle, Uwe Habenicht)

Erfolgreiches Projekt aus dem Lockdown

St. Galler Corona-Bibel geht auf Wanderschaft

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Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 ist in St. Gallen die Idee zu einer Corona-Bibel entstanden. St. Galler Seelsorger riefen dazu auf, Kapitel aus der Bibel abzuschreiben - von Hand.

Die St. Galler Corona-Bibel ist zu einem Zeitzeugnis geworden. Mehr als 1.000 Menschen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich haben sich beteiligt. Von Hand haben sie alle 1.189 Kapitel der Bibel abgeschrieben - in 30 verschiedenen Sprachen. Viele gestalteten ihre Seiten auch künstlerisch. Die so entstandene Corona-Bibel umfasst nun sieben Bände. Seit März ist das Original in der Stiftsbibliothek St. Gallen zu sehen, 20 Druckexemplare liegen in St. Galler Kirchen und Bibliotheken aus. Die handschriftlichen Bibeltexte in verschiedenen Sprachen sind auch im Internet zu sehen.

Auszüge aus der Corna-Bibel St. Gallen (Foto: Pressestelle, Corona-Bibel, U. Habenicht)
Die Corona-Bibel umfasst 3.811 Seiten und ist in sieben Bänden zusammengefasst.

St. Galler Corona-Bibel in verschiedenen Gemeinden

Nun sollen drei Druckexemplare der Corona-Bibel ab Anfang nächsten Jahres auf Reisen gehen. Für jeweils vier Wochen sollen sie in einer Kirchengemeinde in Deutschland, Österreich und der Schweiz bleiben, dann werden sie weitergereicht. Man könne in Gottesdiensten daraus vorlesen, die Bibel animiere aber auch einfach zum Anschauen, Blättern und Lesen, so die St. Galler Initiatoren.

Jede Station, bei der die Bibel zu Gast ist, darf danach selbst entscheiden, an welchen Bewerber sie die Corona-Bibel weitergibt. Die Idee dabei: Genauso wie in der Corona-Zeit nichts planbar war, soll die Bibel einfach durch die Gegend wandern.

"Die Corona-Bibel soll uns daran erinnern, immer offen für Gäste zu sein."

Blick in die Corona-Bibel

Zwei Exemplare der Corona-Bibel bekommen aber eine feste Heimat. Eines wird in der Bibelgalerie Meersburg ab Saisoneröffnung am 10. April kommenden Jahres zu sehen sein. Ein zweites Exemplar ist zu der internationalen christlichen Jugend-Begegnungsstätte Taizé in Frankreich gebracht worden.

Die Idee zu der Corona-Bibel stammt von dem evangelischer Pfarrer Uwe Habenicht aus St. Gallen. Sie habe aber sehr schnell Anklang und Unterstützung bei anderen Seelsorgern und der Cityseelsorge der katholischen Kirche St. Gallen gefunden, freut sich der Initiator.  

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SWR