500 Teilnehmende waren am Samstagmittag nach Friedrichshafen gekommen, um bei der Demonstration durch die Innenstadt dabei zu sein. Mit bunten Fahnen, Musik und Sprechchören zogen die Menschen vom Bahnhof durch die Fußgängerzone an die Uferpromenade. Immer wieder würden schwule, lesbische, nicht-binäre und transsexuelle Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben Ausgrenzung erleben, erklärte das Organisationsteam während der Demo durch ein Megafon. Darum hätten sich die queeren Jugendlichen dazu entschlossen, den Christopher Street Day in Friedrichshafen zu veranstalten.

Diskriminierung im Alltag
Der Christopher Street Day sei ein wichtiges Zeichen, sagte Elgin Raupach vom Organisationsteam. Sie selbst habe schon Anfeindungen erleben müssen, als sie händchenhaltend mit einer Frau in Friedrichshafen unterwegs gewesen sei. Sie wolle allen, denen es schon einmal ähnlich erging, zeigen, dass sie nicht alleine sind.
"Wir werden so lange auf die Straße gehen, bis alle Menschen die gleichen Rechte haben."
An der Musikmuschel gab es bis in den frühen Abend mehrere Redebeiträge von queeren Menschen, die aus ihrem Alltag berichteten. Auch eine Schweigeminute sowie verschiedene Musikbeiträge waren geplant. Die Veranstaltung hatte zwei Mottos: "Gleiche Rechte für alle" und "Jetzt erst recht".

Organisatoren rechnen mit Zwischenfällen
Schon im Vorfeld rechnete das Organisationsteam damit, dass die Veranstaltung von Dritten gestört wird – etwa durch Beleidigungen. Die Polizei begleitete die Veranstaltung mit zwei Streifenwagen. Ihren Angaben zufolge verlief sie aber friedlich.
In vielen deutschen Städten gab es in diesem Jahr bereits Veranstaltungen zum Christopher Street Day - meist mit bunten Paraden. Dabei soll vor allem die Vielfalt gefeiert werden.