Primatologe Roland Hilgartner ist nicht nur Leiter des Affenbergs Salem (Bodenseekreis), also Deutschlands größtem Affenfreigehege, sondern er ist auch als Wissenschaftler seit 25 Jahren immer wieder auf Expeditionen in entlegene Gebiete der Tropen unterwegs. Nun hat er ein neues Buch herausgebracht.
SWR-Moderatorin Rebecca Lüer hat mit Roland Hilgartner bei der Buchvorstellung am Affenberg über seine Reiseerlebnisse und seine Motivation gesprochen:
Expeditionen in tropische Regenwälder
Seine Idee sei gewesen, alle tropischen Regenwaldgebiete der Erde zu bereisen, sagte der Leiter des Salemer Affenbergs, Roland Hilgartner, dem SWR. Auf seinen Reisen hat er mit eindrucksvollen Fotos seltene Tiere porträtiert. Etwa scheue Bonobo-Affen im Kongobecken, Paradiesvögel in Neuguinea und einen tränentrinkenden Falter auf Madagaskar, der dem Buch seinen Titel gab.
Für das perfekte Foto, gerade in der Nacht, war Roland Hilgartner nach eigenen Angaben teilweise über mehrere Jahre immer wieder an bestimmte Orte gereist. Zum Beispiel für das Bild des kleinsten Affen der Welt, des Berthe-Mausmaki auf einer Baobab-Blüte.







Abenteuerliche Reisen seit 25 Jahren
Seine Expeditionen seien oft abenteuerlich, zum Beispiel wegen schlammiger Landepisten mitten im Dschungel, erzählt Hilgartner. Auch seien die verfügbaren Flugzeuge manchmal im klapprigen Zustand und ließen das Reisen immer wieder zu einer Herausforderung werden, so der Wissenschaftler. Mit seinen Expeditionen und der damit verbundenen Arbeit will Roland Hilgartner den Artenschutz unterstützen.
Einblicke in die Welt der Tropen
Wichtig ist Roland Hilgartner, seinen Leserinnen und Lesern den Einblick in die facettenreiche Welt der Tropen zu bieten. Man solle auch sehen, wie vergänglich diese Welt ist. Manche seiner Fotos im Buch sind schon jetzt Zeitdokumente: Der Balzplatz eines Paradiesvogels in einem Wald in Neuguinea beispielsweise musste mittlerweile einer Landebahn weichen.
"Wir verlieren täglich viele Arten, und wenn das Buch ein bisschen dazu beitragen kann, dass der eine oder andere vielleicht auch seine eigene Lebensweise und seinen eigenen Konsum hinterfragt, dann würde ich mich darüber freuen."