Geldscheine liegen auf einem Tisch. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Monika Skolimowska (Symbolbild))

Haushaltsentwurf eingebracht

Bodenseekreis will nächstes Jahr fast 470 Millionen Euro ausgeben

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Corinna Scheller
SWR-Redakteurin Corinna Scheller Autorin Bild  (Foto: SWR)

Der Bodenseekreis rechnet im kommenden Jahr mit Ausgaben von rund 470 Millionen Euro. Im Entwurf des Haushaltsplans ist ein Defizit von 7,8 Millionen Euro vorgesehen.

Der Bodenseekreis hat am Mittwochabend den Entwurf des Haushaltsplans für das kommende Jahr im Kreistag eingebracht. Die Kreisverwaltung rechnet mit Ausgaben in Höhe von fast 470 Millionen Euro und einem Defizit von 7,8 Millionen Euro.

Allein die Ausgaben im sozialen Bereich steigen im kommenden Jahr laut Entwurf um mehr als 20 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür seien Gesetzesänderungen auf Bundesebene, auf die der Kreis reagieren müsse.

Kreisumlage soll erhöht werden

Die Kreisverwaltung sieht eine Erhöhung der Kreisumlage, die die Gemeinden an den Kreis bezahlen, um einen Prozentpunkt auf 30 Prozent vor. Seit 2016 war der Hebesatz bei der Kreisumlage nicht mehr gestiegen.

Investitionen in Bildung und Mobilität

In Schulen will der Kreis 4,5 Millionen Euro und in den Ausbau von Radwegen und Straßen rund sieben Millionen Euro investieren. Nach der Einbringung wird der Haushaltsentwurf diskutiert, im Dezember soll er im Kreistag verabschiedet werden.

Migrationskrise belastet den Bodenseekreis

Für Luca Wilhelm Prayon, der seit diesem Jahr Landrat des Bodenseekreises ist, ist es der erste Haushaltsentwurf für den Kreis. Er blicke mit Sorge auf seinen ersten Haushaltsplan, sagte er. "Es macht keine Freude, mit einem Defizit zu planen. Ich sehe Risiken und Herausforderungen auf uns zukommen. Es gibt aber auch Chancen - wir können in spannende Themen investieren", so Prayon.

Eine große Belastung - finanziell, organisatorisch und psychologisch - sei zum Beispiel die Unterbringung von Geflüchteten. Jeden Monat kämen 150 bis 200 Geflüchtete in den Bodenseekreis. Es sei kaum möglich im kommenden Jahr so weiterzumachen, die Unterbringungsmöglichkeiten seien ausgereizt.

"Es ist ein massiver Kraftakt. Wenn das so weitergeht, werden wir die Unterbringung von Geflüchteten im kommenden Jahr so nicht mehr wuppen können!"

Prayon forderte Entscheidungen und Unterstützung von Bund und Land.

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