Eine Berufsfischerin hält auf dem Bodensee einen Felchen in der Hand. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Felix Kästle (Archivbild))

Auf der Suche nach dem Felchen

Bodenseefischer fangen auch 2021 wieder weniger Fisch

Stand

Das Bodenseefelchen gilt als Delikatesse in den Restaurants am See. Doch die Fischer in der Region kommen mit immer weniger Fischen in den Booten zurück.

Rund 230 Tonnen Fisch haben die knapp 70 Berufsfischer am Obersee des Bodensees im vergangenen Jahr gefangen. Wie die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei mitteilt, sind das rund 21 Prozent weniger als im Jahr 2020. Erneut hätten die Fischerinnen und Fischer vor allem weniger Felchen gefangen. Der Rückgang lag demnach bei 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In der Bevollmächtigtenkonferenz sind die Anrainerstaaten des Bodensees vertreten. Wie sie mitteilten, habe das Fangergebnis rund 40 Prozent unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre gelegen.

Kormoran sorgt weiter für Ärger

Für den Rückgang sehen die Berufsfischer mehrere Gründe. Die Felchen würden immer mehr von invasiven Arten wie dem Stichling und der Quaggamuschel verdrängt, heißt es. Auch die Kormorane würden immer mehr Fische am See fressen. Die Bevollmächtigtenkonferenz fordert deshalb, so schnell wie möglich ein international abgestimmtes Kormoranmanagement umzusetzen, um den Bestand der Vögel zu reduzieren.

Es muss nicht immer Felchen sein

Früher galt das Felchen als der "Brotfisch" der Fischer und machte einen Großteil des Fangertrages aus. Mittlerweile hat sich das gewandelt. Andere Fischsorten müssen deshalb stärker vermarktet werden. Dafür setzt sich beispielsweise auch der Verein "Bodenseefisch e.V." ein. Im Blick ist vor allem das Rotauge. Im April fanden am Bodensee so etwa Rotaugen-Wochen statt, in denen in mehreren Restaurants dazu passende Gerichte angeboten wurden.

Mehr zum Thema:

Stand
AUTOR/IN
SWR