Normalerweise startet der Spargelverkauf Mitte April. Durch den milden Winter und den warmen März hatte die Spargelsaison im Süden einen Frühstart - der Wetterumschwung mit Kälte bremst sie nun wieder etwas aus. Einige Spargelbauern rechnen in der Region Bodensee-Oberschwaben daher mit geringeren Erntemengen.
Der Spargelhof Geiger in Tettnang ist aber einer der ersten, der mit dem Verkauf des Gemüses loslegt. Thomas Geiger ist mit der Qualität seines Spargels sehr zufrieden. Am Dienstag hat er mit seinem Team gut 50 Kilo geerntet. SWR-Reporter Martin Hattenberger war bei der Ernte dabei:
„Die vergangenen kalten Tage haben zwar das Wachstum etwas gebremst, aber durch die warmen Wochen zuvor ist der Spargel unter der Folie toll gewachsen und sieht gut aus!“

Ab Donnerstag werde der Spargel im Hofladen verkauft, so der Plan des Landwirts. Damit ist Thomas Geiger früher dran als viele andere Kollegen.
Andere Spargelbauern warten noch ab
In Meckenbeuren hatte Spargelbauer Jörg Landerer ebenfalls diese Woche beginnen wollen, doch der Nachtfrost habe den Start erst einmal ausgebremst. Anfang nächster Woche könnte es dann losgehen. In Unteruhldingen soll der erste Spargel nach Angaben eines Landwirts erst gegen Ostern gestochen werden.
Kosten steigen bei Spargel und Wein
Durch höhere Energiekosten, steigende Preise für Dünger und Folien sowie gestiegene Mindestlöhne bei Erntehelfern rechnen die Landwirte in der Region mit höheren Preisen bei dem beliebten Gemüse.
Ähnlich sieht es beim Wein aus. Die Winzer am Bodensee haben mit steigenden Glaspreisen zu kämpfen. Nach ohnehin schon höheren Energiekosten werde nun auch noch das Glas für die Weinflaschen teurer, heißt es von den Weinbauern.
Glaspreis um 20 Prozent gestiegen
Um 20 Prozent sei der Glaspreis in den vergangenen Wochen gestiegen, erklärt der Winzerverein Meersburg. Grund dafür seien unter anderem fehlende Importe wegen des Ukraine-Kriegs und die steigenden Kosten in der energieintensiven Glasindustrie. Doch die Winzer würden die Preissteigerung nicht direkt weitergeben. Nach Ostern, wenn die Saison am Bodensee beginnt, wird der Wein laut Winzerverein etwa drei bis fünf Prozent teurer.

Auch das Staatsweingut Meersburg geht davon aus, dass die Preise für den neuen Jahrgang über denen des Vorjahres liegen. Die Preisfindung liege bei den einzelnen Vermarktern. Dass die Weinpreise steigen, sei unausweichlich, teilt ein Sprecher des Badischen Weinbauverbands auf Anfrage mit. Zum einen wegen der Vielzahl an gestiegenen Kosten und zum anderen, weil die Weinpreise sich seit Jahren nicht mehr verändert hätten. Die Situation sei am Bodensee für alle Winzer ein Problem, auch am bayerischen Ufer.