Driftende Autos, breite Reifen, glänzende Felgen - auf dem Messegelände in Friedrichshafen ist am Sonntag die "Tuning World Bodensee" zu Ende gegangen. Laut Veranstalter ist es die europaweit größte Messe für Auto-Tuning, Lifestyle und Clubszene. Zwölf Hallen und das Freigelände boten die Bühne für mehr als 700 Aussteller und Tuning-Clubs. Diese präsentierten rund 1.000 getunte, also optisch und technisch veränderte Autos, sogenannte "Show-Cars".
"Tuning World Bodensee" mit neuem Besucherrekord
Die "Tuning World Bodensee" zog an den vier Messetagen rund 112.000 Besucherinnen und Besucher an. Das ist laut Veranstalter ein neuer Publikumsrekord. Seit 2003, als die Tuning-Messe zum ersten Mal am Bodensee organisiert wurde, seien noch nie so viele Fans auf das Veranstaltungsgelände gekommen. Das sagte eine Sprecherin der Messe Friedrichshafen auf SWR-Anfrage.

Shows mit driftenden Autos auf der "Tuning World" besonders beliebt
Mit am besten besucht waren die sogenannte "Drifting-Area" zwischen Messehallen und Flughafen Friedrichshafen. Aufheulende Motoren, ständig der Geruch von Reifenabrieb und Benzin in der Luft - das "Driften", also das Gleiten der Fahrzeuge bei Vollgas seitwärts über den Asphalt, übte auf viele Besucherinnen und Besucher große Faszination aus.
Ob so etwas in Zeiten von Klimawandel und Nachhaltigkeit noch zeitgemäß ist? "Fast alle dieser Fahrzeuge sind nicht für den Straßenverkehr zugelassen, werden auf diese Art also höchst selten bewegt", so Projektleiterin Emanuela Botta gegenüber dem SWR. Und: "In den Fahrzeugen stecken viele tausend Stunden Eigenarbeit der Tuning-Fans."
Zum Start der "Tuning World": Unfall bei einer "Drift-Show"
Am Donnerstag waren bei einer solchen "Drift-Show" auf der Messe drei Menschen leicht verletzt worden. Ein 39-jähriger Fahrer war laut Polizei mit seinem Wagen bei einem Ausweichmanöver von der Strecke abgekommen und frontal in eine Absperrung geprallt. Zuschauer, die dort hinter Leitplanken standen, wurden von umherfliegenden Trümmerteilen getroffen. Gegen den Mann werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Die Shows fanden dennoch weiterhin statt.
Lange Staus rund um die Messe Friedrichshafen
Die Kehrseite der Medaille: Die Verkehrsbelastung auf den Zufahrtsstraßen rund ums Messegelände war nach SWR-Beobachtungen enorm, vor allem am Wochenende. Auf den Zufahrten hätten sich zum Teil lange Staus gebildet, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg am Sonntag. "Verkehrsleitende Maßnahmen" seien nötig gewesen.
Verstärkte Polizeikontrollen rund um die "Tuning World"
Die Polizei hatte im Umfeld der Messe mehr als 700 Autos kontrollierte. Bei rund 40 Prozent der Fahrzeuge verstießen laut Polizei die Veränderungen an den Wagen gegen das Gesetz. Oft waren die getunten Wagen viel zu laut. Mehr als 60 Fahrerinnen und Fahrer durften mit ihren Autos nicht weiterfahren.
Bei rund 50 Fahrzeugen waren die Verstöße so groß, dass die Polizei die Autos beschlagnahmte. Bei ihren Kontrollen wurde die Polizei von Beamten aus anderen Bundesländern sowie dem benachbarten Ausland unterstützt.