Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) und Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) stellten das Biber-Modellprojekt am Freitag in Schemmerhofen im Kreis Biberach vor. Durch das Modellprojekt wird der Abschuss der Tiere möglich, wenn keine andere Lösung gefunden wird, heißt es vom Umweltministerium. Bisher durften Biber in Baden-Württemberg nicht erlegt werden. Ministerin Walker betonte, dass das Töten der Tiere immer nur die Ausnahme sein könne.
"Bereits jetzt haben wir mit unserem Bibermanagement einen umfangreichen Katalog an Präventionsmaßnahmen, aber auch die Möglichkeiten zu Vergrämungen und Umsiedlungen. Damit können wir den allergrößten Teil der Biberkonflikte lösen."
Das Projektgebiet erstreckt sich über die Landkreise Sigmaringen, Ravensburg, Biberach, den Stadtkreis Ulm sowie den Alb-Donau-Kreis. Die ausgewählte Projektregion hat laut Mitteilung des Umweltministeriums mit rund 4.350 Bibern ein erhöhtes Konfliktpotential. Die Ergebnisse des auf zwei Jahre angelegten Modellprojekts sollen in das landesweite Biber-Management einfließen.
Biber sorgen für Konflikte im Kreis Biberach
Landesweit leben laut Umweltministerium die meisten Biber im Kreis Biberach. Immer wieder haben die Tiere dort in der Vergangenheit für Ärger gesorgt. In Schemmerhofen haben die Nagetiere etwa Röhren in einen Bahndamm gegraben und so möglicherweise für ein Absenken der Gleise gesorgt. Derzeit verhindert vor allem ein Drahtzaun über dem Damm weitere Schäden.
Das Modellprojekt orientiert sich am bayerischen Biber-Management. Dort dürfen Biber schon seit rund zehn Jahren als letztes Mittel gefangen und erlegt werden.