Das Amtsgericht Konstanz hat am Dienstag einen 38-jährigen Mann unter anderem wegen eines vorsätzlichen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem muss er 800 Euro Schmerzensgeld zahlen. Der Mann hatte im Juli 2024 auf dem Bodensee eine christliche Gruppe auf einem Boot mit seinem Schlauchboot gerammt.
Ob der Vorfall Absicht oder ein verunglücktes Fahrmanöver war, wie der Angeklagte vor Gericht aussagte, ließ sich aus Sicht des Gerichts nicht eindeutig klären. Allerdings sei dem Angeklagten bewusst gewesen, dass er die jungen Christen massiv gefährdet habe. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Verteidigung und Staatsanwaltschaft kündigten am Dienstag an, nicht in Berufung zu gehen.
Attacke mit Schlauchboot auf dem Bodensee: Was war passiert?
Sechs Christen im Alter von 16 bis 23 Jahren waren im vergangenen Sommer mit einem Boot auf dem Bodensee vor Friedrichshafen unterwegs, wie es damals von der Polizei hieß. Die Gruppe predigte mit einem Megafon. Der Mann rammte in der Folge ihr Boot mehrfach. Dabei bekam das Boot einen Riss. Einer der Christen fiel ins Wasser und verletzte sich leicht. Die Gruppe setzte einen Notruf ab, die Polizei nahm den Täter fest. Ein Alkoholtest nach der Tat zeigte damals, dass der beschuldigte Mann betrunken war. Im Zuge der Ermittlungen fand die Polizei zudem mehrere Gewehre. Die Funde waren nicht Teil des Prozesses.