Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Thorsten Krenz von der Deutschen Bahn (DB) betankten am Donnerstagnachmittag in Aulendorf den ersten Regionalzug bundesweit mit Biokraftstoff. Insgesamt 57 Züge in Baden-Württemberg wolle man künftig mit klimafreundlichem Biokraftstoff auf die Schiene schicken, heißt es von der Deutschen Bahn.
Dadurch würden rund 90 Prozent der CO2-Emissionen auf den Strecken eingespart werden, so die Bahn. Das Unternehmen stellte dafür die Schienentankstelle in Aulendorf vollständig von Diesel auf Biokraftstoff um. Diese kann laut Bahn auch von anderen Bahnunternehmen genutzt werden. Bis Ende des kommenden Jahres sollen hier 1,3 Millionen Liter Biokraftstoff fließen.
SWR-Reporter Thomas Wagner war dabei als der Regionalzug in Aulendorf betankt wurde:
Finanzielle Unterstützung vom Land
Auch Züge sollten nicht länger mit klimaschädlichem Diesel fahren, betonte Hermann. Landesweit arbeite man an einer Strategie, um Dieselkraftstoffe zu ersetzen. Dort, wo die Elektrifizierung noch nicht möglich sei, setze das Land auf alternative Kraftstoffe. Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Maßnahmen der Deutschen Bahn laut Hermann in den Jahren 2022 und 2023 mit insgesamt 400.000 Euro.
"Aulendorf ist für die Region ein kleiner, aber wichtiger Eisenbahnknoten. Ab jetzt fahren die Dieselfahrzeuge hier in Oberschwaben mit deutlich geringerem CO2-Fußabdruck."
Dieselzüge müssen nicht umgerüstet werden
Der eingesetzte Biokraftstoff "Hydrotreated Vegetable Oil" (HVO) bestehe aus biologischen Rest- und Abfallstoffen und sei frei von Palmöl, heißt es von der Deutschen Bahn. Die Dieselzüge werden für den Biokraftstoff nicht umgerüstet.
Voll funktionsfähige Dieselzüge und Diesellokomotiven könnten deshalb weiterhin eingesetzt werden und müssten nicht ausrangiert werden, so die Bahn weiter.