Die Räuberbahn fährt regelmäßig an den Wochenenden zwischen April und Oktober für Ausflügler und Touristen - dank der Arbeit von vielen ehrenamtlichen Helfern. Seit 2010 fahren zusätzliche Züge auf der Strecke zwischen Aulendorf (Kreis Ravensburg) und Pfullendorf (Kreis Sigmaringen). Das Konzept dahinter: Durch den Einsatz von Ehrenamtlichen kann ein Verein die Strecke weiter betreiben.
Auszeichnung "Tourismushelden" für nachhaltige Mobilität
Für die Arbeit wurden die Ehrenamtlichen kürzlich auf der Tourismusmesse CMT mit dem Titel "Tourismushelden" ausgezeichnet in der Kategorie "Nachhaltige Mobilität". "Eine große Ehre", sagt Matthias Boden, Vorstand des Fördervereins Räuberbahn.
Das ist ein großes Zeichen der Wertschätzung für unsere ehrenamtliche Arbeit.
Rund 20 Ehrenamtliche verbringen ihre Wochenenden damit, auf der Räuberbahn auszuhelfen. Als Lokführer, Bahnübergangsposten oder Zugbegleiter. Sie sorgen für den reibungslosen Betrieb und ermöglichen so, dass die Züge fahren können.

Ausflügler und Radfahrer Hauptzielgruppe der Räuberbahn
Die Hauptzielgruppe der Räuberbahn sind Ausflügler und Radfahrer. Im Jahr 2024 sind über 5.600 Passagiere mitgefahren. Über 1.000 Fahrräder habe man transportiert, so der Vorstand. Aber auch Eisenbahnfans fahren die Strecke gerne. "Das sind Menschen, die des Fahrens wegen bei uns einsteigen. Da ist der Weg das Ziel und nicht das schnelle Ankommen", sagt Matthias Boden.
Die Strecke ist dabei durchaus reizvoll. Es geht vorbei an Feldern und Wiesen, an Wäldern, einem Badesee und kleinen Bahnhöfen. Da kommt Eisenbahnromantik auf.
Räuberland im ehemaligen Dreiländereck
Die Zugstrecke heißt übrigens Räuberbahn, weil vor dreihundert Jahren im damaligen Dreiländereck rund um Ostrach (Kreis Sigmaringen) Räuber ihr Unwesen trieben. Als es noch die Staaten Baden, Württemberg und Hohenzollern gab, konnten Räuber der Verfolgung durch die Gesetzeshüter entkommen, wenn sie es über die jeweilige Landesgrenze schafften. Der berühmteste war der "Schwarze Vere", ein Räuberhauptmann, der bis heute in Oberschwaben eine Kultfigur ist.