Im stillgelegten Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell (Kreis Konstanz) findet am Freitagmorgen eine groß angelegte humanitäre Hilfsaktion statt. Über 100 Pflegebetten, Nachtschränkchen, Rollstühle und weitere medizinische Geräte werden für Krankenhäuser in der vom Krieg betroffenen ukrainischen Region Sumy verladen. Die Hilfsgüter stammen aus den Beständen des ehemaligen Klinikums, das vor zwei Jahren aus Kostengründen geschlossen wurde.
Ausstattung und Personal geht an andere Standorte Krankenhaus in Radolfzell schließt endgültig
In Radolfzell (Kreis Konstanz) stellt am Freitag das Hegau-Bodensee-Klinikum endgültig seinen Betrieb ein. Damit geht eine 680-jährige Ära in der Stadt zu Ende.
Die medizinische Ausstattung lagerte seither ungenutzt in Kellerräumen und im Erdgeschoss der Klinik, so ein Sprecher des Gesundheitsbverbunds Landkreis Konstanz gegenüber dem SWR. Nun werde sie wieder dringend gebraucht – im Kriegsgebiet. Zwei ukrainische Lastzüge sowie mehrere Transporter treten in diesen Tagen die Reise nach Sumy in der Ostukraine an. Dort sei die Not groß, sagt Heinz-Peter Thiel vom Verein Eifellicht aus Gerolstein (Kreis Vulkaneifel, Rheinland-Pfalz). Er und seine Mitstreiter stünden über ihren Partnerverein Blau-Gelbes Kreuz aus Köln im Austausch mit Kliniken in Sumy.

Dort ist die Not groß, jedes Pflegebett und jede Matratze zählt.
Medizinische Hilfe aus Radolfzell für die Ukraine
Viele der verladenen Betten und Geräte dürften in Deutschland aus rechtlichen Gründen nicht mehr verwendet werden, heißt es. Doch für die Ukraine seien sie von unschätzbarem Wert. Besonders in frontnahen Regionen wie Sumy sei die Not groß, so der Sprecher.

Die Hilfsaktion wird von den Vereinen DIANO e. V., Eifellicht e. V. und dem Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz organisiert. Auch das Blau-Gelbe Kreuz Köln und über 35 Freiwillige aus Eifel, Köln und Singen helfen mit.