Die Berufsfischer am Bodensee schlagen erneut Alarm. Laut dem Internationalen Bodensee Fischereiverband gingen den Fischern am See im vergangenen Jahr nicht einmal halb so viele Fische ins Netz wie im Schnitt der zehn Jahre zuvor. Das größte Problem seien die starken Rückgänge bei den Blaufelchen. Mit Bodenseefischen die Familie zu ernähren, sei nicht mehr möglich, sagt eine Sprecherin des Fischereiverbandes. Der Berufsstand sei vom Aussterben bedroht. Laut des Verbandes gab es vor zehn Jahren mehr als 130 Berufsfischerinnen und Fischer am Bodensee. Heute seien es nicht einmal mehr halb so viele.
Kormorane und Nahrungsmangel reduzieren Felchenbestände
Ursache für den Rückgang der Bestände ist nach Ansicht der Fischer der Mangel an Plankton, verursacht durch den niedrigen Phosphatgehalt im Bodenseewasser. Zusätzlich seien eingewanderte Quaggamuscheln und Stichlinge Nahrungskonkurrent für die heimischen Fische. Aber auch die vielen Kormorane am Bodensee seien ein Problem. Sie fressen viele der Bodenseefische.
Fischereiverband fordert Kormoranmanagement
Der Fischereiverband fordert deswegen mit Nachdruck ein Kormoranmanagement rund um den See. Die Mitglieder des Internationalen Bodensee Fischereiverbands hatten sich am Samstag zu ihrer Jahreshauptversammlung in Friedrichshafen getroffen.