Die Heuneburg soll zusammen mit der keltischen Siedlung Glauberg in Hessen für das Vorauswahlverfahren dem Bund vorgeschlagen werden, so eine Sprecherin des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums. Mit der Nominierung wolle man die Bedeutung der keltischen Stätten untermauern.
Älteste Stadtanlage nördlich der Alpen
Seit Jahrzehnten wird die Umgebung der Heuneburg archäologisch untersucht. Die Experten gehen davon aus, dass die Gegend vor 2.600 Jahren ein großes und bedeutendes Siedlungsgebiet mit politischen und religiösen Zentren war.
Ausbau zur Kultur- und Erlebniswelt
In den nächsten Jahren soll die Heuneburg zur Kultur- und Naturerlebniswelt ausgebaut werden, um die keltischen Funde noch bekannter zu machen. Und auch die Ökologie soll eine Rolle spielen. Für den Bau eines Demonstrationsbauernhofs gibt der Bund 1,3 Millionen Euro. Mit Hilfe von Drohnen, Satelliten, Klimastationen und Bodenuntersuchungen sollen auf einer Fläche von 60 Hektar Veränderungen und Bestand von Vegetation und Tierarten im Lauf der Jahre beobachtet werden. Auch soll ein Konzept für ein Besucherzentrum entwickelt werden.
Finale Vorschläge am Dienstag
Die finalen Vorschläge sollen in der Kabinettssitzung am Dienstag in Stuttgart bekannt gegeben werden. Bereits am Freitag war der Stuttgarter Fernsehturm für die Vorauswahl der Welterbeliste nominiert worden. Jedes Bundesland kann pro Jahr zwei Vorschläge für das Welterbe benennen. Am Ende wird dann auf Bundesebene ein deutscher Kandidat beim UNESCO Welterbezentrum in Paris eingereicht. Die deutsche Vorschlagsliste soll Anfang 2024 fortgeschrieben werden.
In Deutschland gibt es derzeit 46 Welterbestätten, sechs davon liegen in Baden-Württemberg.