Die Laupheimerin Annika Ernst darf sich seit dem Wochenende "Fräulein Kurvig" nennen. Im gleichnamigen Modelwettbewerb in Mönchengladbach setzte sich die 29-Jährige gegen die Konkurrenz durch und wurde von einer Modelagentur unter Vertrag genommen. Eine Jury und 300 Zuschauer hatten sie zum "Fräulein Kurvig" gewählt. Im Finale war sie gegen elf andere Kandidatinnen angetreten. Neben Alltagsmode präsentierte Annika Ernst auf dem Laufsteg auch Dessous und ein extra für sie angefertigtes Brautkleid. Über ihren Sieg freue sie sich riesig, sagt die Laupheimerin gegenüber dem SWR.
SWR-Reporter Johannes Riedel hatte Annika Ernst kurz vor dem Finale getroffen und mit ihr über den Wettbewerb "Fräulein Kurvig" und ihre Ziele gesprochen:
Annika Ernst will die Modebranche aufmischen
Als verkündet wurde, dass sie gewonnen habe, habe sie es zuerst gar nicht fassen können, so Annika Ernst. "Mein erster Gedanke war: Das kann nicht sein, das glaube ich jetzt nicht", sagt sie. Dann habe sie vor Freude angefangen zu weinen. Dass sie neben dem Titel "Fräulein Kurvig" auch einen Modelvertrag gewonnen hat, bedeute ihr sehr viel. Jeder ist schön, wie er ist, diese Botschaft wolle sie nun verbreiten.
Selbstbewusst trotz der Diagnose Lipödem
So viel Selbstbewusstsein hatte die Laupheimerin nicht immer. Im Alter von 16 Jahren bekam sie die Diagnose Lipödem, eine Fettverteilungsstörung. Lange habe sie unter der Krankheit gelitten. "Das zu akzeptieren, hat mehrere Jahre gedauert, weil man erstmal damit klarkommen muss, wie sich der Körper radikal verändert und, dass man schnell zunimmt", sagt Annika Ernst. Inzwischen habe sie aber ein positives Körpergefühl. Der Titel "Fräulein Kurvig" habe sie nun darin bestärkt.