Um die Mittagszeit herrscht im Hauptgebäude der Uni Konstanz reges Treiben: Einige Studierende sind auf dem Weg in die Mensa, andere sitzen beisammen und reden. Heidelberg ist bei allen Thema. Auch das Lehrpersonal macht sich Gedanken. Steffen Eckhard unterrichtet an der Uni Konstanz Politik- und Verwaltungsforschung. Ihn beschäftigt vor allem die Frage: Was, wenn das in einer seiner Vorlesungen passiert wäre? Er glaubt, darauf kann man nicht vorbereitet sein.
Doch wie gut ist die Uni Konstanz tatsächlich auf einen möglichen Amoklauf vorbereitet? So gut wie es nur geht, sagt Tilo Prautzsch, er ist der Leiter des Gebäudemanagements und entwickelt Szenarien, damit die Uni auf eine mögliche Amoklage vorbereitet ist. Er sagt, die Uni habe nahezu alles getan, um bei Gefahrensituationen angemessen zu reagieren. Bei Amokeinsätzen gehe es vor allem um eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei.
Falscher Amokalarm war Test für Ernstfall
Einmal musste die Uni ihre Amokstrategie schon testen, sagt Prautzsch. Vor rund zwei Jahren hatte jemand in einem sozialen Netzwerk gepostet, dass in der Mensa gerade ein Amoklauf stattfinde. Es stellte sich heraus, der Amoklauf war erfunden. Einen großen Polizeieinsatz gab es trotzdem. Das sei ein guter Test gewesen, so Prautzsch, um die Zusammenarbeit mit dem Einsatzkräften zu trainieren.
Die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Campus noch weiter zu erhöhen, hält Prautzsch für kaum machbar. Die einzige Möglichkeit wäre, den Campus einzuzäunen und Kontrollen wie am Flughafen durchzuführen. Doch das widerspreche dem freien Konzept von deutschen Universitäten. Und auch die Studierenden halten das für nicht notwendig.
SWR-Reporterin Friederike Fiehler war an der Uni Konstanz: