Einer, der die Olympischen Spiele besonders interessiert verfolgt, ist Hans Rudhart aus Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg). Er ging 1968 bei den Olympischen Spielen in Grenoble in der Nordischen Kombination an den Start. Auch 1972 reiste Rudhart zu den Olympischen Winterspielen, fiel dann aber krankheitsbedingt aus.

Der Olympische Geist sei der gleiche – damals wie heute. Doch vieles andere habe sich sehr verändert, sagt der 76-Jährige. Dass Sportler in einer Blase leben und voneinander abgeschirmt werden, wie aktuell in Peking, sei damals nicht denkbar gewesen. "In Grenoble waren wir wie eine kleine Familie. Wir konnten viele Wettkämpfe ansehen und haben Sportler aus anderen Ländern kennengelernt", sagt Rudhart.
Der Austausch zwischen den Nationen gehe in Peking durch die Corona-Maßnahmen komplett verloren, sagt Rudhart. Und nicht nur Corona bereitet Schwierigkeiten. Auch die riesigen Sport-Anlagen in Peking stehen immer wieder in der Kritik. "Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass man so viel Geld in Anlagen investiert, obwohl Wintersport in China bisher gar keine Rolle spielt", kritisiert auch der Alt-Olympionike. In einigen Jahren müsse man sehen, was mit den teuren Anlagen passiert sei.
"Wenn diese Anlagen verfallen und nicht mehr gebraucht werden, hat das für mich nichts mit Nachhaltigkeit zu tun."
Diese Kritik auszublenden sei für Sportler oft nicht einfach, aber dennoch enorm wichtig. "Wenn sich Sportler zu sehr auf die Diskussionen drum herum konzentrieren – während des Wettkampfs oder in den Pausen – wird es schwierig, Bestleistungen abzurufen. Die Sportler müssen sich allein auf den Wettkampf fokussieren", sagt er.