Auf dem Gipfel des Hohen Kasten kann man in einem speziell angelegten Garten Alpenblumen bestaunen und erfahren, wie sie sich an die klimatischen Bedingungen in der Höhe angepasst haben. Der Aufstieg auf den Hohen Kasten dauert ab Brülisau zu Fuß etwa drei Stunden, deutlich schneller geht es mit der Seilbahn. Von der Bergstation sind es nur noch ein paar Schritte zu dem 5.000 Quadratmeter großen Alpengarten. Rund 300 verschiedene Alpenblumen wachsen dort. SWR-Reporterin Tina Löschner war bei einer Führung mit Lydia Frei vom Alpengarten-Verein dabei.
Jetzt im August blühen beispielsweise gelbe Margeriten und Huflattich, weißer Wiesen-Kümmel und Berg-Bärenklau, dazwischen leuchten Wiesen-Salbei und die Witwenblume in lila. Stark wachsende Gräser wie Gartenschmielen und Knaulgras werden immer wieder entfernt, damit die Alpenblumen sich besser entfalten können, erzählen die Ehrenamtlichen von der Jät-Equipe vom Alpengarten-Verein.

Alpenblumen sind Überlebenskünstler in der Höhe
"Sie müssen die ganzen Klimabedingungen aushalten. Die Hitze, die Kälte, den austrocknenden Wind, die UV-Strahlung der Sonne."
Die Botanikerin erklärt bei der Führung durch den Alpengarten auf dem Hohen Kasten auch, welche Strategien die Pflanzen entwickelt haben, um in der Höhe zu bestehen.
"Das ist einerseits die Behaarung. Dann wird vermehrt Zucker ins Blatt eingelagert, um tiefere Temperaturen aushalten zu können. Die Standortwahl ist wichtig - die Pflanzen wachsen nicht überall. Und die Pigmenteinlagerungen im Blatt, besonders in knalligen Farben, dienen als Sonnenschutz."
Der Hohe Kasten ist der zweithöchste Aussichtsberg der Ostschweiz, bei klarem Wetter hat man einen Rundumblick: in die Schweizer Alpen, ins Rheintal und zum Bodensee.