Im Mittelpunkt der Allensbach-Umfrage stand die Frage, inwieweit Verschwörungstheorien und demokratiegefährdende Meinungen im Zusammenhang mit dem Protest gegen die Corona-Maßnahmen stehen. Und dieser Verdacht habe sich durch die Umfrage bestätigt, sagte Thomas Petersen, Projektleiter der Allensbach-Studie, im SWR-Interview.
"Wir haben einen deutlichen Zusammenhang zwischen einer rechtsradikalen politischen Auffassung und der Häufigkeit, bei der jemand Verschwörungstheorien in Bezug auf Corona vertritt."
Laut der Umfrage äußerten 31 Prozent der Befragten die Einschätzung, in einer "Scheindemokratie" zu leben, "in der die Bürger nichts zu sagen hätten". Auffällig dabei sei der West-Ost-Unterschied: In Westdeutschland seien 28 Prozent dieser Ansicht, in den ostdeutschen Bundesländern 45 Prozent. Zudem vertreten der Untersuchung zufolge bundesweit 28 Prozent der Befragten die Meinung, dass das demokratische System in Deutschland grundlegend geändert werden müsste.

Hintergrund: Tötung eines Mannes aus Frust über Corona-Regeln
In Auftrag gegeben hatte der SWR die Umfrage für eine Fernsehdokumentation. Sie befasst sich mit der Tötung eines Tankstellenmitarbeiters im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein. Er soll von einem Mann aus Frust über die Corona-Hygienevorschriften erschossen worden sein. Die Dokumentation "Mord an der Tankstelle – Vom Protest zur Gewalt" lief am Montagabend um 22:50 Uhr im Ersten.