Das Schiff war am 13. Januar 2012 auf einen Felsen vor der italienischen Insel Giglio gelaufen und mit mehr als 4.200 Passagieren an Bord gekentert. Einige deutsche Passagiere wurden nach dem Unglück von dem Konstanzer Anwalt Andreas Widmann vertreten. Er kämpfte zum Beispiel für eine Familie aus Singen (Kreis Konstanz) um einen angemessenen Schadenersatz.
80 Millionen Euro Schadenersatz für Opfer
Mittlerweile seien alle Forderungen seiner "Costa Concordia"-Mandanten reguliert, so Widmann, der mittlerweile in München arbeitet, gegenüber dem SWR. Da der Fall aber noch nicht endgültig abgeschlossen sei, verfolge er das Geschehen weiter. Die Reederei Costa Crociere gab 2015 an, mehr als 80 Millionen Euro Schadenersatz an die Gäste und Besatzungsmitglieder der "Costa Concordia" gezahlt zu haben.
Kapitän Schettino im Gefängnis
Als Schuldiger für das Unglück wurde Kapitän Francesco Schettino 2015 zu 16 Jahren Haft verurteilt, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. 2018 legte Schettino vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde gegen das Urteil ein. Der Fall könnte noch in diesem Jahr bearbeitet werden. Schettino ist der Einzige, der wegen der Kreuzfahrt-Katastrophe ins Gefängnis musste.
42 Passagiere an Bord hatten damals über das Reisebüro Holdenried in Heimenkirch (Kreis Lindau) diese Schiffsreise gebucht. Im Gespräch mit SWR-Moderatorin Thea Thomiczek erzählt der Chef des Reisebüros, Günther Holdenried, wie er damals von dem Unglück erfahren hat: