Die Frage hatte gelautet: "Soll die Stadt Markdorf in ihrer Stellungnahme an den Kreistag den Bau der Südumfahrung (K7743) ablehnen?" 54,52 Prozent der abgegebenen Stimmen beim Bürgerentscheid waren ein "Nein", 45,48 Prozent ein "Ja". Das bedeutet, dass die Stadt Markdorf die Südumfahrung nicht ablehnen wird.
Wahlberechtigt waren rund 11.200 Markdorfer Bürgerinnen und Bürger, die Wahlbeteiligung lag bei 55,33 Prozent.
"Das ist ein überraschend deutliches Ergebnis und ein klares Votum für den Kreistag, der am 3. Dezember über den Bau der Südumfahrung entscheiden wird."
Die Südumfahrung soll die Bundesstraße 33, die mitten durch Markdorf führt, vom Verkehr entlasten. Bereits 2003 hatte sich eine Mehrheit der Markdorferinnen und Markdorfer in einem Bürgerentscheid für die Umfahrung ausgesprochen. Eine Interessengemeinschaft kämpft dafür. Das Aktionsbündnis "Stop Südumfahrung" dagegen.

Zweifel an Verkehrsentlastung
Seit Jahren besteht eine Baugenehmigung für die Südumfahrung. Doch mittlerweile gibt es Zweifel, ob die prognostizierte Verkehrsentlastung den millionenteuren Bau und die Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen rechtfertigt.
Das Ergebnis des Bürgerentscheids hat keine rechtlich bindende Wirkung, die Entscheidung trifft der Kreistag. Er war bislang immer für den Bau der Südumfahrung. Auf Druck von Grünen und SPD im vergangenen Mai beschloss der Kreistag aber, vor der Entscheidung noch einmal das Votum der Stadt Markdorf anzuhören. Eine Mitsprache der Stadt lehnte das Gremium damals ab.